Skepsis von Wellener Bürgern gegenüber Bergwerk-Plänen bleibt

Wellen · Beim Abtragen des Sandbergs auf dem Gelände der Trierer Kalk-, Dolomit- und Zementwerke (TKDZ) geht es voran. Dadurch soll die Staubbelastung im Dorf verringert werden. Für weitere Skepsis sorgt hingegen eine Zeitungsanzeige des Unternehmens, beim geplanten Projekt zum Füllen von Stollen-Abschnitten Gesprächsbereitschaft zu signalisieren.

 Das Bergbau-Unternehmen TKDZ sorgt weiter für Diskussion in Wellen und Umgebung. TV-Foto: Anke Pipke

Das Bergbau-Unternehmen TKDZ sorgt weiter für Diskussion in Wellen und Umgebung. TV-Foto: Anke Pipke

Der Hügel wird kleiner. Nach Angaben des Landesamts für Geologie und Bergbau (LGB) sind drei Viertel des „Sandhügels“ auf dem Gelände der TKDZ inzwischen in den Josef-Stollen abtransportiert worden. Dort sollen die feinen Gesteinsmengen, die beim Brechvorgang anfallen und kurzfristig nicht verkauft werden können, zwischengelagert werden. Bis etwa Mai soll der Rest in den Stollen gebracht sein. Das stellt LGB-Leiter Harald Ehses auf TV-Anfrage in Aussicht.

TKDZ-Geschäftsführer Winfried Meseke schätzt im TV-Gespräch sogar, dass der Hügel bis April abgetragen sein könnte.

Da täglich der so genannte „Produktionsüberhang“ anfällt, haben die Wellener Anwohner nach TV-Informationen Sorge, dass der Rücktransport des Materials in den Stollen auf unbekannte Zeit unvermindert weiterlaufen werde. Zu diesem Thema verweist LGB-Leiter Ehses darauf, dass die TKDZ-Abläufe so optimiert werden sollen, dass in Zukunft „möglichst weniger Produktionsüberhang“ anfällt. Denn die Menge der zwischengelagerten Massen sei begrenzt. „Diesbezüglich sind bergtechnische, bergsicherheitliche aber auch die Belange des Schutzes eines möglicherweise existierenden Fledermaushabitates zu berücksichtigen und in einer entsprechenden Zulassung zu regeln“, erläutert Ehses. Die noch ausstehende Zulassung ziele „auf eine Befristung über mehrere Jahre ab“. TKDZ-Chef Meseke beteuert seine Bemühungen, den Überhang zu verkaufen. So sei die Verwendung des Materials als Düngemittel, für den Wegebau und in Korngemischen üblich. Seit Kurzem gebe es zudem Bestrebungen Mesekes, den Sand auch im Straßenbau einzusetzen. Tests seien dazu bereits positiv verlaufen.

In der Zwischenzeit sorgt eine andere Aktion Mesekes für Diskussion im Verein „Sauberes Wellen“, der ehemaligen Bürgerinitiative gegen die TKDZ-Pläne, Teile des Josef-Stollens mit bergfremden Materialien zu füllen (im Fachjargon als „Bergversatz“ bekannt).

TKDZ-Chef Meseke hatte am Samstag eine Anzeige geschaltet, in der die Firma betonte, nur Baustoffe zum Verfüllen des Stollens zu verwenden – keinen Müll. Außerdem war zu lesen: „Wir reden gerne mit Ihnen“. Die Reaktion des Wellener Vereins: „Wir misstrauen dem Unternehmer weiterhin. Wenn uns die TKDZ-Führung etwas zu sagen hat, dann ist der Weg über eine Anzeigenschaltung sicherlich der falsche. Mit uns hat noch niemand das persönliche Gespräch gesucht“, bedauert der Vereinsvorsitzende Jens Thewke. Unternehmer Meseke sagte im TV-Gespräch, dass er nach den Fastnachtstagen mit dem Ortsbürgermeister und dem Gemeinderat sprechen wolle. Dabei soll es unter anderem über eine alternative Wegeführung zum Transport von Materialien für das Bergwerk gehen. „Wir wollen Einvernehmen haben“, sagt Meseke. Dass er sich an der jüngsten Bürgerinformation mit Behördenvertretern und Gemeinderäten nicht beteiligt hatte, erklärt Meseke so: „Wenn es nichts Neues gibt, kann ich nichts berichten.“

Die Vorwürfe des Vereins, seitdem das LGB die Emissionskontrolle über das Bergwerk übernommen habe, hätten die Verschmutzungen durch das Werk zugenommen, weist LGB-Leiter Ehses auf TV-Anfrage zurück. „Das ist eine subjektive Wahrnehmung vor Ort“, mutmaßt er. „Wir sind hinter dem Werk her, die Staubbelastung zu begrenzen.“

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