So läuft auch bei Eiseskälte alles sicher

Daun/Gerolstein · Die Region friert - und die arktische Kälte macht vielen zu schaffen. Der TV hat mit Menschen gesprochen, die Tipps rund um den richtigen Umgang mit den kalten Temperaturen geben.

Die Kälte hält an. Außerdem wird es Ende der Woche kräftig schneien. Meteorologe Dominik Jung vom privaten Wetterdienst Q.med sagt voraus, dass es in der Eifel in der Nacht auf Samstag bis zu 25 Zentimeter Neuschnee geben wird. Den kompletten Samstag und Sonntag über sei es bedeckt - also schneit es möglicherweise weiter. Wahrscheinlich bis Ende Januar ändere sich das Wetter nicht.

Die Temperaturen bewegen sich laut Jung tagsüber um 2 Grad minus, nachts sinken sie bis zu 15 Grad minus. "Der Schnee, der fällt, bleibt also liegen", erklärt Jung. Er rechnet daher mit einem Verkehrschaos und Störungen im Bahnverkehr.

Dennoch: Zumindest die Autofahrer im Vulkaneifelkreis scheinen gut vorbereitet zu sein. "Die Leute haben sich auf den Winter eingestellt", sagt Thomas Steinhaus von der Polizei-Inspektion Daun. Probleme gebe es meistens nur beim ersten Schneefall. "Mittlerweile hat sich das eingependelt." Auch auf Sommerreifen sei kaum noch jemand unterwegs. "So vernünftig sind die Leute schon."

Und wie sieht es mit der Vernunft beim Schlittschuhlaufen auf Maaren und Seen aus? Der eiskalte Spaß sei grundsätzlich verboten, sagt Verena Bernardy, Pressesprecherin der Kreisverwaltung Vulkaneifel. Daher seien an allen Ufern auch Schilder aufgestellt. Und das gilt nicht nur für die Gewässer im Eigentum des Kreises wie das Weinfelder Maar, sondern auch für die Stauseen, meist in Zuständigkeit der Orts- oder Verbandsgemeinden.

Zum Beispiel an der Oberen Kyll und ihren Seen in Jünkerath und Stadtkyll: "Da stehen auch Schilder", sagt Karl Müller von der VG-Verwaltung. Was allerdings nicht heißt, dass sich jeder daran hält. Vorerst ist aber auch das kein Problem. Müller: "Im Moment ist noch gar kein Schlittschuh-Wetter."

Und kein Wetter zum Bauen. So ruhen derzeit auf der A1-Baustelle bei Daun - wie auf anderen Großbaustellen - die Arbeiten, wie Dietmar von Landenberg vom Landesbetrieb Mobilität Gerolstein mitteilt. Grund sei unter anderem, dass viel Feuchtigkeit in der Erde ist, die - würde sie mit verbaut - bei warmen Temperaturen auftauen und das Material instabil werden lassen würde. Zudem könnten Asphalt und Beton bei diesen Temperaturen nicht eingebaut werden.

Die Kälte macht auch den Mitarbeitern der Müllabfuhr zu schaffen. Während die Straßenmeistereien alle Fahrbahnen in ihrer Zuständigkeit schnee- und eisfrei halten, kommt es dennoch in einzelnen Ortsgemeinden zu Problemen bei der Müllabfuhr, wenn Häuser in kleineren Straßen oder abgelegene Höfe nicht zugänglich sind: "Das gibt es", sagt Verena Bernardy von der Kreisverwaltung. "Das haben wir jedes Jahr. Vereinzelt rufen dann Leute hier an, bei denen der Müll stehengeblieben ist."

Wie viele Bürger dadurch ihren Abfall noch etwas länger in der Tonne aufbewahren müssen, kann Verena Bernardy allerdings nicht sagen. "Und die meisten Leute melden sich auch gar nicht mehr bei uns, weil sie Verständnis dafür haben."

Und selbst dort, wo die Müllabfuhr hinkommt, bleibt gelegentlich etwas in der Tonne zurück, weil es als feuchter Abfall hineingeworfen wurde und anschließend festfror. Die Empfehlung: diesen Abfall in Zeitungspapier einwickeln und erst dann entsorgen.

Aufpassen muss man nicht nur beim Müll, sondern auch beim Lüften. Die Eigentümerschutz-Gemeinschaft Haus & Grund rät, drei- bis viermal am Tag bei ausgeschalteter Heizung zehn Minuten lang für Durchzug zu sorgen, um Schimmel vorzubeugen.

Genau im Blick behalten müssen die Bürger auch die Heizölpreise. "In den vergangenen zwei Wochen hatten wir einen Anstieg der Preise", sagt Hans-Jürgen Funke vom Verband für Energiehandel Südwest-Mitte. 65 bis 67 Cent pro Liter kostet Premium-Heizöl bei einer Abnahme von 3000 Litern derzeit. Schuld seien die kalten Temperaturen in vielen Regionen der Welt.
"Wir gehen aber davon aus, dass es nur ein vorübergehender Anstieg ist." Man sollte die Situation aber nicht ausreizen und mit dem Einkauf nicht warten, bis gar nichts mehr geht.

Extra

Tipps für Autofahrer

Batterie: Sie wird im Winter am stärksten beansprucht und verliert bei niedrigen Temperaturen leicht an Speicherfähigkeit, was zu Problemen beim Starten führen kann. Wer nur den geringsten Zweifel hat, sollte den Ladezustand überprüfen oder die Batterie in einem KFZ-Meisterbetrieb auswechseln lassen. Scheibenwischer: Um eine gute Sicht zu garantieren, sollten die vom Sommer häufig porösen Wischerblätter rechtzeitig erneuert werden. Ganz wichtig sind die Kontrolle des Flüssigkeitsstands der Scheibenwaschanlage und die Beigabe von Frostschutzmittel, damit die Flüssigkeit in der Scheibenwaschanlage nicht gefriert. Es genügt, dass sie bis minus 20 Grad sicher vor dem Einfrieren ist. Frostschutz: Auch das Kühlwasser kann im Auto einfrieren. "Bis minus 30 Grad sollte der Frostschutz immer reichen", rät Rainer Hillgärtner vom Auto Club Europa. "Die Tankstellen halten Messgeräte bereit."

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