Virusbekämpfung So will sich Deutschland aus der Corona-Krise impfen - Feuerwerksverbot an Silvester

Trier/Mainz · Bis Ende des Jahres sind über 20 Millionen Impfungen vorgesehen. Ab Samstag gilt 2G im Handel. Erneut gibt es ein Feuerwerksverbot an Silvester. Und die Entscheidung zur Impfpflicht?

 Für die einen gehört ein Jahresabschluss mit Raketen einfach dazu, die anderen wollen die private Böllerei generell verbieten. Eines steht fest: Auch in diesem Jahr darf an Silvester wegen Corona kein Feuerwerk verkauft werden.

Für die einen gehört ein Jahresabschluss mit Raketen einfach dazu, die anderen wollen die private Böllerei generell verbieten. Eines steht fest: Auch in diesem Jahr darf an Silvester wegen Corona kein Feuerwerk verkauft werden.

Foto: dpa/Tobias Kleinschmidt

Bis spätestens Ende des Jahres soll allen Bundesbürgern ermöglicht werden, sich gegen Corona impfen zu lassen. Über 20 Millionen Impfungen sollen in den nächsten Wochen in Deutschland verabreicht werden, darunter überwiegend Booster-Impfungen, aber auch Erst- und Zweitimpfungen. Darauf verständigten sich Bund und Länder am Donnerstag. Um das Impftempo zu erhöhen, sollen auch  Apotheken, Pflegefachkräfte und Zahnärzte künftig mitimpfen dürfen. Die rheinland-pfälzischen Zahnärzte teilten mit, dass sie grundsätzlich bereit seien, sich an der Corona-Impfkampagne zu beteiligen. Allerdings dürfen momentan Zahnärzte und auch Apotheker keine Impfungen vornehmen. Um das zu ermöglichen, bedarf es einer Gesetzesänderung.

Apotheken, Pflegefachkräfte und Zahnärzte sollen künftig impfen

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) kündigte an, bis zum Jahresende   mehr als einer Million Menschen im Land eine Corona-Impfung zu ermöglichen.  Rund 2,8 Millionen Menschen im Land seien bislang vollständig geimpft, über 500 000 hätten bereits eine Booster-Impfung erhalten, sagte sie in Mainz. Laut Landesimpfkoordinator Daniel Stich (SPD) hat der Anteil der Erstimpfungen in den vergangenen Tagen deutlich zugenommen.

Ab diesen Freitag können sich  alle an Schule und Kita Beschäftigte  zur Auffrischungsimpfung   auf der Internetseite https://impftermin.rlp.de registrieren. Seit Mittwoch ist das bereits für Kinder ab fünf Jahren möglich. Stich kündigte Familienimpftage im Dezember an. Es wird damit gerechnet, dass der Impfstoff für Kinder ab 20. Dezember zur Verfügung steht.

Noch kein konkreter Beschluss zur Impfpflicht

Dreyer hatte sich im Vorfeld bereits offen für eine allgemeine Impfpflicht gezeigt. Einen konkreten Beschluss dazu fassten Bund und Länder am Donnerstag nicht. Der Bundestag soll „zeitnah“ darüber entscheiden, heißt es in dem Beschlusspapier. Eine einrichtungsbezogene  Impfpflicht etwa für Mitarbeiter in Pflegeheimen soll aber in den nächsten Wochen umgesetzt werden.  Der Trierer Moraltheologe Johannes Brantl hält eine allgemeine Impfpflicht ethisch für vertretbar: „Aus eigenem Antrieb und in unmittelbar persönlicher Verantwortung für sich selbst und seine Mitmenschen das Angebot einer Impfung wahrzunehmen, ist zweifellos der Königsweg. Wenn aber dieser Weg nicht zum Ziel einer wirklich nachhaltigen Eindämmung der Pandemie führt, die unser menschliches Leben und Zusammenleben so schwer belastet, dann ist es legitim, wenn die politisch Verantwortlichen eben auch einen anderen Weg in Gestalt der rechtlichen Impfpflicht in den Blick nehmen“, sagte Brantl unserer Redaktion. Auch der Bremer Epidemiologe Hajo Zeeb spricht sich im Volksfreund-Interview für eine allgemeine Impfpflicht aus, aber auch für einen „kurzen, harten Lockdown über zwei Wochen“.

Den soll es aber zunächst nicht geben. Stattdessen einigten sich Bund und Länder auf Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte. Diese sollen auch nicht mehr in einen Großteil der Geschäfte gehen dürfen (außer die, die Waren für den täglichen Bedarf anbieten). In Rheinland-Pfalz sollen diese Regeln am Samstag in Kraft treten. Genau wie die 2Gplus-Regel für den Innenbereich, wo nicht dauerhaft Masken getragen werden können, etwa in der Gastronomie. Bundesweit soll es auch in diesem Jahr ein Feuerwerksverbot an Silvester geben.

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