Zu einer Zeitmaschine wird das Prümer Ausstellungsgelände am Osterwochenende. Von Samstagmorgen bis Sonntagabend steht es ganz im Zeichen des Hochmittelalters. Bader, Quacksalber, Kräuterkundige, Töpfer, Bernsteinschleifer: An 60 Ständen rund um das Mittelalter gibt es für die Besucher viel zu entdecken und zu kaufen. Von mittelalterlichen Tischsitten über die Unterrichtung der Knappen bis zum Badehaus können die Besucher das Leben des Hochmittelalters erleben. Dazu gibt es Spezialitäten wie Met und gewürzten Wein.

Für Abwechslung vom Markttreiben sorgen die Löwenritter mit ihren drei Turnieren. Schwertkämpfe, Duelle mit Lanzen auf dem Pferderücken – die sogenannte Tjost – versprechen spannende Unterhaltung für die ganze Familie. Zwei Aufführungen sind am Samstag, eine am Sonntag. Besonders spektakulär verspricht das Nachtturnier am Samstagabend um 19 Uhr zu werden. Die Löwenritter werden – um ihren Kämpfen einen lokalen Bezug zu geben – eine Prümer Sage aufgreifen. „Die muss ich mir aber noch mal genau anschauen“, sagt Werner Arens, der Vorsitzende des Reitvereins Prümer Land (RVPL). In der Region sind die Löwenritter übrigens keine Unbekannten, sie sind auch Stammgäste beim Burgenfest in Manderscheid. Auf Pferderücken werden auch die Trickreit-Amazonen mit Karima Vandersee ihr Können demonstrieren.

Wer Lust bekommt, darf sich auf dem Markt auch selbst am Bogenschießen oder Axtwerfen versuchen. Für die Kinder gibt es Märchen-Erzähler, Ponyreiten, ein Mini-Ritter-Turnier oder Armbrustschießen.

Anlass des großen Fests ist der 40. Prümer Pferdemarkt – mit rund 200 Tieren der größte in Deutschland – und das 25. Jubiläum des Reitvereins. Bereits am frühen Samstagmorgen ab 8 Uhr beginnt der Pferdemarkt auf dem Ausstellungsgelände. 80 Aussteller rund ums Pferd werden sich präsentieren.

Im späten Vormittag soll dann auch der Mittelaltermarkt eröffnet werden. Arens erwartet an dem Wochenende mehrere Tausend Besucher. „Allein zum normalen Pferdemarkt kommen ja so 4000 bis 5000 Besucher, zusammen mit dem Mittelaltermarkt rechne ich schon mit doppelt so vielen Besuchern“, sagt Arens, der die Großveranstaltung zusammen mit Kassenwart Gisbert Versteegen federführend organisiert. Diese Zuschauerzahl erfordert natürlich auch umfassende Vorbereitungen und zahlreiche Helfer, sowohl aus dem Verein als auch von anderen. „Die Feuerwehren aus Lünebach und Prüm werden uns da zur Seite stehen und etwa die Parkleitung übernehmen“, sagt Arens. Sogar die Rettungskräfte des Malteser Hilfsdiensts werden sich in passende Gewänder hüllen. Bei ihren Methoden verlassen sie sich aber dann doch lieber auf den Standard des 21. Jahrhunderts.

Eintrittspreise: Die Tageskarte für Erwachsene kostet acht Euro, Jugendliche zahlen vier Euro, Kinder bis zehn Jahre haben freien Eintritt. Wer in mittelalterlicher Gewandung kommt, zahlt ebenfalls nur vier Euro.