SPD fordert: Sicherer Ausbau der B51 und keine Traktoren

Bitburg · Was muss getan werden, damit die B51 sicherer wird? Dieser Frage hat sich nun auch die Bitburger SPD gewidmet und Vorschläge zusammengestellt, die aus ihrer Sicht geeignet wären. So will die Partei Ausweichstrecken für Traktoren, die gerade im Sommer häufig auf der Straße unterwegs sind.

 Holzkreuze und Schilder mit Totenschädeln an der B51: Von dieser Abschreckungs-Idee hält die Bitburger Polizei nichts.

Holzkreuze und Schilder mit Totenschädeln an der B51: Von dieser Abschreckungs-Idee hält die Bitburger Polizei nichts.

Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Todesstrecke. Für viele Menschen trägt die B51 diesen Namen schon seit Jahren. Dass sie ihn "verdient", hat sich dieses Jahr traurigerweise bestätigt. Innerhalb weniger Wochen starben im Sommer vier Menschen. Zahlreiche weitere wurden verletzt.
Den anderen tausenden, die täglich an den Mahnmalen der tödlichen Unfälle vorbeifahren mussten – an Bremsspuren, Ölflecken, zerstörten Leitplanken und schließlich den zum Gedenken aufgestellten Holzkreuzen – ist seitdem wieder bewusst geworden, wie gefährlich diese Straße ist.

Holzkreuze als Mahnmale vorgeschlagen

Auch auf die Agenda der Lokalpolitik drängte das Thema B51. Die Bitburger CDU hatte bereits im Juli über ein mögliches Vorgehen diskutiert. Sie hatte vorgeschlagen, die B51 mit Totenköpfen und Holzkreuzen als Todestrecke zu kennzeichnen. Strengere Tempolimits und verstärkte Kontrollen waren ebenso Teil des von der CDU diskutierten Sicherheits-Pakets wie ein Verbot des Transitverkehrs. Nun hat auch der SPD-Ortsverein beschlossen, was er zur Verbesserung der Situation fordert, nämlich:
den kreuzungsfreien Ausbau, so dass Kreis- und Ortsstraßen nicht direkt auf die B51 münden. Wo möglich, soll die Straße zudem vierspurig sein, wobei eine Mittelleitplanke den Gegenverkehr fernhalten soll. Wo ein vierspuriger Ausbau nicht möglich ist, wünscht sich die SPD sichere Überholspuren. Wo es bei zwei Spuren bleiben muss, sollen nach der SPD ein Überholverbot sowie stärkere Geschwindigkeitsgrenzen bei Auf- und Abfahrten eingerichtet werden. Für landwirtschaftliche Maschinen sollen, wo es sie noch nicht gibt, Ausweichstrecken gebaut werden. Ursprünglich hatten die Genossen ein Nutzungsverbot fordern wollen. Aus Angst, den Landwirten damit zu sehr auf die Füße zu treten, rückten sie jedoch wieder davon ab. Außerdem wünscht sich die SPD häufigere Verkehrskontrollen.Von der Idee, Schilder mit Totenköpfen am Straßenrand aufzubauen, hält die SPD gar nichts. Ebenso wie vom Transitverbot. Das sei nicht konsequent durchdacht.

„Man kann nicht auf der einen Seite die Eifel oder das Mittelzentrum Bitburg wirtschaftlich weiterentwickeln wollen und gleichzeitig eine funktionierende Verkehrsader wie die B51 für LKW sperren“, sagt Heiner Gillen, bis vor kurzem Vorsitzender des Ortsverbands. Das sei ein Widerspruch.

Außerdem könne man nicht in der geografischen Mitte Europas liegen und gleichzeitig verlangen, dass der spanische „Orangenbomber“ auf dem Weg zum Kölner Großmarkt einen Umweg fährt.

„Wenn wir uns diese Verkehrsader selbst wegnehmen, dann brauchen wir keine Industrie- und Gewerbegebiete mehr“, sagt Gillen.
Meinung

Mehr Mut, bitte!

Von Lars Oliver Ross

So macht sich jeder seine Gedanken über die B51 – erst die Bitburger CDU, jetzt die Bitburger SPD. Dass sich am Transitverbot die Geister scheiden, ist nicht tragisch. Denn die Verbannung des Durchgangs-Schwerlastverkehrs wird auf absehbare Zeit nicht kommen: Zum einen, weil die Autobahnbrücke bei Ehrang die Zusatzbelastung nicht aushält, zum anderen, weil man im Kreis Trier-Saarburg froh ist, dass die LKW durch die Eifel und nicht durchs Moseltal rollen.

Sinnvoll und auch durchsetzbar ist die Forderung, zumindest keinen landwirtschaftlichen Verkehr mehr auf der autobahnähnlich befahrenen Bundesstraße zuzulassen.

Wer aber diese kurzfristige Entlastung will, der muss sie auch konsequent und mutig fordern und darf nicht auf den Bau von parallelen Traktor-Fahrbahnen warten wollen.

Zumal der landwirtschaftliche Verkehr nicht einmal dort von der B51 verbannt wird, wo es solche Ausweichstrecken schon gibt wie zwischen Helenenberg und Windmühle oder zwischen Newel und Hohensonne. Die Landwirtschaft in der Eifel ist wichtig, ob ihr Erfolg jedoch von der Nutzung der B51 abhängt, darf bezweifelt werden. l.ross@volksfreund.de

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