Krieg in der Ukraine Wie kann ich mit Spenden noch helfen, wie stifte ich Chaos: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Mainz · Die Spendenbereitschaft in Deutschland und Rheinland-Pfalz ist ungebrochen. Die Hilfsorganisationen sehen aber auch Probleme. Wir haben bei den Experten des Deutschen Roten Kreuzes nachgefragt, was nun sinnvoll ist und was nicht.

Spenden für Ukraine: Was hilft, was weniger
Foto: dpa/Bernd Thissen

Die Hilfsbereitschaft im Land und der Region seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine ist enorm groß. Doch immer wieder gibt es auch Probleme - durch eigentlich gut gemeinte Aktionen ehrenamtlich Engagierter. Was gilt es also zu beachten, wenn ich jetzt helfen oder spenden will? Die wichtigsten Fragen und Antworten von einer Expertin:

Wie kann ich derzeit helfen – was ist sinnvoll und was nicht?

Es sei überwältigend zu sehen, wie engagiert unzählige Privatpersonen, Initiativen, Unternehmen und Ehrenamtliche seien, erklärt Katharina Benlioğlu, Pressesprecherin des DRK-Landesverbands Rheinland-Pfalz. Die meisten wollten mit Sachspenden sofort helfen. In der gegenwärtigen Lage seien allerdings Geldspenden zur humanitären Hilfe „zielgerichteter und wirkungsvoller“ einsetzbar erklärt Benlioğlu. Die Helferinnen und Helfer können so die Bedarfe an die jeweilige Lage vor Ort anpassen.

Ist es zum jetzigen Zeitpunkt noch sinnvoll, Spenden mit dem eigenen Fahrzeug an die Grenze oder darüber hinaus zu bringen?

„Wir raten ausdrücklich davon ab dies zu tun, um die ohnehin schon stark beanspruchten Logistik- und Hilfeleistungsstrukturen nicht zu blockieren“, sagt  Benlioğlu. Gut gemeinte, aber nicht abgestimmte Lieferungen füllten Lagerhäuser und bänden Transport- und Sortierkapazitäten. „Das behindert viel mehr die humanitäre Hilfe vor Ort“, erklärt die Sprecherin. Zudem wolle man nicht, dass sich Menschen in Gefahr begeben würden. Benlioğlu legt einen stärkeren Fokus auf die Hilfe in Deutschland: „Wir danken allen, die für die Geflüchteten da sind, wenn Sie nach Deutschland, nach Rheinland-Pfalz kommen, und ihnen Geborgenheit und ein Zuhause zu geben“.

Kann man die ehrenamtlichen Helfer des DRK oder anderer Hilfsorganisationen direkt unterstützen?        

„In der momentanen sich beständig ändernden und höchst unvorhersehbaren Situation sind es die Geldspenden, die uns als Rotes Kreuz am meisten helfen“, sagt Benlioğlu. Das eigens dafür eingerichtete Spendenkonto des DRK lautet: IBAN: DE63370205000005023307, BIC: BFSWDE33XXX, Stichwort: Nothilfe Ukraine. Auf volksfreund.de finden Sie eine Vielzahl weiterer Spendenorganisationen und Hilfsdienste, die Geld sammeln. 

Bei den DRK-Kreisverbänden vor Ort gibt es nach Angaben des Landesverbandes derzeit auch viele Hilfsangebote, für die man sehr dankbar sei. Wir würdigen dieses Engagement zutiefst und danken sehr dafür. Trotzdem bitten wir um Verständnis, dass wir diese gerade in der jetzigen Situation nicht immer gleich annehmen können. Wir bitten jedoch: Bleiben Sie an unserer Seite und seien Sie für die Menschen da, wenn Sie zu uns kommen, um dann an ihrer Seite zu sein“, sagt  Benlioğlu.

Was passiert mit meinem Geld, wenn ich spende?

 „Die Geldspenden kommen direkt den betroffenen Menschen in der Ukraine zu Gute“, erklärt der Landesverband. Mit dem Geld der Spenderinnen und Spender kauften die Helferinnen und Helfer Dinge ein, die die Menschen am dringendsten in der Notlage brauchten.

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