Staatsanwalt: Maxim Beck hat Schulden

Trier · Einen Monat nach dem Auftauchen des knapp acht Wochen vermissten Trierer Studenten Maxim Beck zeichnet sich ein mögliches Motiv für dessen Verschwinden ab: Der 28-Jährige hatte laut Staatsanwaltschaft hohe Schulden und Studien-Probleme.

Gibt es endlich eine Erklärung für das mysteriöse Verschwinden des Trierer Studenten Maxim Beck? Ingo Hromada, Vize-Chef der Staatsanwaltschaft, glaubt, zwei mögliche Motive zu kennen. „Maxim Beck hatte mehr als 10.000 Euro Schulden“, sagt Hromada, „und er hatte trotz ganz ordentlicher Noten offenbar Probleme, sein Studium abzuschließen.“ Der 28-jährige Beck studiert seit 2003 an der Trierer Universität Slavistik und Ethnologie.

Mit seiner Äußerung verweist der Oberstaatsanwalt alle Mutmaßungen und Gerüchte über eine mögliche Entführung des Studenten ins Reich der Fabeln. Maxim Beck selbst hatte diese genährt, als er nach seinem plötzlichen Auftauchen in Rumänien gegenüber einem deutschen Polizisten davon sprach, er sei entführt und zur Arbeit gezwungen worden. „An den Haaren herbeigezogen“, nennt Ingo Hromada diese Schilderung des vermeintlichen Opfers.

Immerhin: Bei seiner kürzlichen Vernehmung durch einen Trierer Richter hat Maxim Beck sie nicht wiederholt. Statt dessen schwieg der 28-Jährige. Umso redseliger gab sich Maxims Bruder Victor, der zudem schwere Vorwürfe gegen die Ermittler erhob: „Die Polizei hat uns noch nie geglaubt.“

Staatsanwalt Ingo Hromada hält es für wahrscheinlich, dass Maxim Beck aus Angst vor seinen in Dresden lebenden Eltern verschwunden ist: „Irgendwann hätte er denen das mit den Schulden und der langen Studiendauer erklären müssen.“

Woher die angeblich über 10.000 Euro Schulden Maxim Becks stammen, wissen die Ermittler nicht. Für mögliche Verstrickungen Becks in kriminelle Machenschaften gibt es nach Angaben Hromadas allerdings keinerlei Anzeichen. „Da ist nichts aktenkundig“, sagt der Oberstaatsanwalt.

Nach wie vor offen ist, ob gegen den 28-Jährigen jetzt wegen Vortäuschens einer Straftat ermittelt wird. „Schließlich hat nicht er den Rummel losgetreten“, sagt Hromada, „sondern sein Bruder.“

Allerdings habe Maxim Beck selbst nach seinem Auftauchen in Rumänien von einer angeblichen Entführung gesprochen. „Ob das ein möglicher Ansatz für uns ist, müssen wir allerdings rechtlich noch prüfen“, sagt Hromada im Gespräch mit unserer Zeitung.

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