Stadt Trier prüft Alkoholverbot auf Plätzen und in Parks

Trier · Keine Trinkgelage, Scherbenmeere und Abfallberge mehr auf öffentlichen Plätzen und in Parks: Die Stadt Trier überprüft, ob ein generelles Alkoholverbot auf Grünflächen, Spielplätzen und vor allem an zentralen Punkten wie dem Palastgarten durchsetzbar ist.

(jp) Konz und Hermeskeil haben es bereits: ein generelles Verbot, Alkohol auf öffentlichen Plätzen in der Innenstadt zu konsumieren. Auch Trier denkt über diesen Schritt nach. Wo tagsüber Kinder spielen, Spaziergänger Erholung finden und Touristen die Schönheit der Römerstadt bestaunen, sollen nachts keine Saufpartys mehr stattfinden.

Nach erfolglosen Appellen an jugendliche und erwachsene Anhänger von Freiluft-Partys, in deren Verlauf jede Menge Alkohol fließt, erwägt die Verwaltung, Alkoholgenuss auf bestimmten öffentlichen Flächen komplett zu verbieten. Paradebeispiel ist der Palastgarten, den die Mitarbeiter des Stadtreinigungsamts immer wieder von Scherben, Dosen und weiteren Folgen durchzechter Nächte befreien müssen.

"Die Überlegungen befinden sich noch in einer sehr frühen Phase", sagt Ralf Frühauf vom Trierer Presseamt. Primär zuständig sei das Grünflächenamt, in dessen Verantwortung die Grundstücksverwaltung liegt. Welche Flächen konkret mit einem Alkoholverbot belegt werden sollen, stehe noch nicht fest. Sicher scheint nur, dass der Palastgarten dazugehört.

"Die Anregung, mit einer städtischen Satzung den Alkoholkonsum zu stoppen, kam von der Polizei", sagt Jörg Elsen, Chef des Trierer Ordnungsamts. "Wir müssten dann nicht mehr warten, bis der Müll sich türmt." Noch bevor der erste Korken knallt, könnten Ordnungsamt und Polizei auch erwachsene Fans einer sich ankündigenden Palastgarten-Party anweisen, ihre noch vollen Dosen und Flaschen wieder einzupacken und das Feld zu räumen. Unter 18 ist der Genuss von Spirituosen ohnehin tabu, unter 16 fließt auch kein Bier, Wein und Sekt.

Sobald die Verwaltung eine Satzung erarbeitet hat, muss diese den Stadtrat überzeugen. Die Probleme mit zumeist jungen Partywilligen haben auch andere Großstädte: In Koblenz und Ludwigshafen gibt es bereits ähnliche Verbote.

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