Stadt verleumdet, "Kultur"-Diskussion abgesagt

Wittlich · Hat sich Alfred Hrdlicka von Wittlichern instrumentalisieren lassen? Das jedenfalls glaubt die Wittlicher CDU, nachdem der österreichische Bildhauer in einem Brief behauptet hatte, unter anderem 50 Prozent der Wittlicher seien Faschisten und Antisemiten. Derweil fordert nun auch der Meistermann-Förderverein den Rücktritt Albert Kleins und sagt mit den Grünen eine Diskussion ab.

(sos) Die CDU-Stadtratsfraktion erklärt in einem offenen Brief: „Uns stellt sich die Frage, wer in Wittlich so schäbig handelte und den bekanntlich kranken Österreicher dermaßen instrumentalisiert hat.“ In dessen Beurteilung sehe man, so schreibt Elfriede Meurer, „eine durch Wittlicher initiierte unerträgliche Verleumdung der Stadt Wittlich.“ Das beschädige „den Ruf der Stadt und seiner Bürger“. Alfred Hrdlicka hatte angegeben, anlässlich eines Besuches der Familie Bose, seine Stellungnahme in diktiert zu haben. Zuvor habe man ihm von der Streichung der Kulturamtsleiterstelle erzählt.

In anderer Hinsicht beschäftigt die Stellenstreichung die SPD. Deren Fraktionssprecher Joachim Gerke forderte den Rücktritt des ersten Beigeordneten Albert Klein (der TV berichtete). Diese Rücktrittsforderung unterstützt der „Freundes- und Förderkreis des Georg-Meistermann-Museums- Der Schwebende Punkt“. Als Vereinspressewart teilt Hans Jörg Krames, auch Grünenfraktionsmitglied, mit: „Der Rücktritt des ersten Beigeordneten ist meines Erachtens mehr als überfällig.“

Unterdessen hat am vergangenen Wochenende Rainer Laupichler, Geschäftsführer der Eifel-Kulturtage, seine Teilnahme an der Diskussion „Säubrenner-Kultur – Perspektiven und Visionen der Wittlicher Kulturarbeit“, die am Donnerstag, 26. März, im Haus der Jugend stattfinden sollte, abgesagt. Dazu hatten Grünenstadtverband und Museumsförderverein eingeladen. Am Dienstag, 24. März, sagten schließlich die Veranstalter selbst die komplette Diskussion ab.

Die Stellungnahmen der Parteien lesen Sie hier.

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