Stadtwerke als Joker im Eishallen-Poker

Trier · Einstimmig hat der Trierer Stadtrat gestern Abend beschlossen, den Millionenplan der Eisfreizeit GmbH zur Sanierung der maroden Eishalle umfassend prüfen zu lassen. Dabei geht es auch um eine mögliche Beteiligung von Stadt oder Stadtwerken an der künftigen Betreibergesellschaft.

Mehr als zwei Millionen Euro wollen Wolfgang Kinzig und Eric Naunheim von der Eisfreizeit GmbH investieren, um die städtische Eissporthalle in Trier-Euren vor dem Aus zu retten. Anschließend wollen sie die so geschaffene Attraktion dauerhaft als Pächter betreiben (der TV berichtete).

Wie erwartet stimmte der Stadtrat gestern Abend dem Vorschlag der Verwaltung zu, das Angebot der Privaten auf Wirtschaftlichkeit und rechtliche Machbarkeit zu prüfen. Überraschend kam ein dreiteiliger Änderungsantrag des Ampel-Bündnisses aus SPD, FDP und Grünen.
Punkt eins: 100.000 Euro Budget für Prüfung und Planung seien viel zu viel, stellte Christine Frosch (SPD) fest. Punkt zwei: Der Gutachterausschuss der Stadt solle als Grundlage den aktuellen Verkehrswert der Eishalle ermitteln. Punkt drei: Zu prüfen sei auch eine mögliche Beteiligung der Stadt und/oder der Stadtwerke Trier an einer neuen Betreibergesellschaft für die Eishalle. „Um all das zu leisten, müssten insgesamt 50.000 Euro ausreichen“, sagte Frosch.„Ich habe meine Jugend an Sonntagen gerne in der Eissporthalle verbracht“, erinnerte sich UBM-Fraktionssprecherin Christiane Probst, die am Sonntag 40 Jahre alt wird. Sie schließe sich dem Ampel-Antrag an.

Zuvor hatte bereits Karl Biegel (CDU) eine Lanze für den Sanierungsplan der Investoren gebrochen: „Das sind zwei positiv Eisverrückte, die seit Jahrzehnten damit zu tun haben.“ Die 100.000 Euro müssten nicht unbedingt voll genutzt werden.

Die Variante mit nur 50.000 Euro Budget beschloss der Rat am Ende einstimmig. „Wenn wir die 50.000 Euro ausgegeben haben, kommen wir wieder auf Sie zu“, kündigte Bürgermeister Georg Bernarding (CDU) an.

„Wir setzen uns gerne mit allen an einen Tisch“, kommentierte Wolfgang Kinzig im Gespräch mit dem TV die Idee eines Einstiegs der Stadtwerke. „Aber es sollte schnell gehen, denn die Schäden am Gebäude nehmen zu.“

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