„StageDiven!“ bringen weibliche Kleinkunst in die Tufa
Trier · Mit einem bunt gemischten Programm haben die „StageDiven!“ aus Berlin am Freitagabend das Publikum in der Tuchfabrik unterhalten. Die Kabarett-Künstlerinnen schlagen Brücken zwischen Bollywood, Geschlechterkult und Menopause. Und für das Publikum heißt es: Mitmachen statt nur Mitlachen!
Humor ist weiblich Diese Feststellung legt das Programm der StageDiven! aus Berlin zumindest nahe. Zu den Mitgliedern des Kabarett-Ensembles aus der Hauptstadt gehören ausschließlich Frauen. Am vergangenen Freitag haben die StageDiven! auf ihrer Tour durch Deutschland einen Zwischenstopp in der Tuchfabrik eingelegt. Wie jeder Auftritt des Kabarett-Ensembles eine Premiere, denn die Besetzung der StageDiven! wechselt ständig.
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Eine Verbindung zwischen den fünf unterschiedlichen Künstlerinnen auf der Bühne schafft Moderatorin Bartuschka. Als selbsternannte Botschafterin des slowakischen Frohsinns versucht sie die Masse Mensch im Zuschauerraum für das Motto des Abends, Rock`n Roll, zu begeistern. Obwohl lediglich ihr eigenes Erscheinungsbild mit angedeutetem Pettycoat und Fönfrisur an dieses Leitthema erinnert.
Innen noch die Femme fatale, außen schon der Zellverfall, jammert Stage-Diva Birgit Breuer. In ihrer Rolle als vom Schönheits-Wahn geplagte Mittvierzigerin sucht sie Trost im Alkohol. Um sich vom Kummer zu befreien hilft ihr nur der Abgesang auf Iris Berben: Schließlich möchte ich nicht für Hustenpastillen werben.
Ganz andere Probleme hat Bridge Markland. Die Performance-Künstlerin verkörpert mal Mann, mal Frau und scheint sich zwischen den Vorzügen beider Geschlechter nicht entscheiden zu können.
Welche Möglichkeiten in dem scheinbar altertümlichen Hula Hoop-Reifen stecken, zeigt Stage-Diva Sabrina. Die Artistin bringt mehrere Reifen gleichzeitig mit gekonntem Hüftschwung zum Kreisen. Künstlerin Madlen sorgte mit ihrer indischen Tanzkunst für einen Hauch von Bollywood auf den Brettern der Tuchfabrik.
Auch wenn bei den StageDiven! auf der Bühne ausschließlich Frauen das Sagen haben, sind Männer im Publikum ausdrücklich erwünscht. Nicht zuletzt um Moderatorin Bartuschka auf der Bühne zu unterstützen. Timo Weres und Ulrich Krämer müssen sich mit der slowakischen Frohnatur dem kalten Wind der Wirtschaftskrise stellen. Zuschauer Andreas Scherf dient Bartuschka kurzerhand als lebende Staffelei. Trotz seines Einsatzes ist der Waldracher vom Programm der StageDiven! begeistert: Mir gefällt die Mischung aus Varieté und Performance. Und die Moderatorin hat einen unheimlichen Sympathiewert. Humor scheint eben doch geschlechterübergreifend zu sein.