Gebühren Sterben ist teuer – vor allem in Trier

Trier · Der rheinland-pfälzische Steuerzahlerbund prangert die unterschiedlich hohen Friedhofsgebühren in den einzelnen Regionen des Landes an und mahnt die Kommunen generell zu mehr Sparsamkeit.

 Beerdigungen können ganz schön ins Geld gehen, und die Gebühren für Grabstätten im Land variieren von Kommune zu Kommune sehr stark: Skulptur auf dem Gräberfeld eines Friedhofs.

Beerdigungen können ganz schön ins Geld gehen, und die Gebühren für Grabstätten im Land variieren von Kommune zu Kommune sehr stark: Skulptur auf dem Gräberfeld eines Friedhofs.

Foto: dpa/Z1022 Patrick Pleul, dpa-Zentralbild (dpa)

Wer in Trier beerdigt wird, für den müssen die Hinterbliebenen mehr bezahlen als betreffende Angehörige etwa in Konz, Bitburg oder Wittlich. Für ein Erdreihengrab mit einer Nutzungsdauer von 20 Jahren müssen in Trier laut einer Studie des rheinland-pfälzischen Steuerzahlerbundes – Stand heute – 1965 Euro gezahlt werden. In Bitburg sind es für 25 Jahre 1749 Euro, in Konz 735 Euro und in Wittlich 1293 Euro. Im Schnitt liegen die Kosten in Rheinland-Pfalz für Reihengräber bei 1583 Euro.

Auch bei den Urnengräbern liegt Trier im regionsweiten Vergleich an der Spitze: 1460 Euro kostet dort ein Urnenreihengrab. In Wittlich sind es laut der Auflistung des Steuerzahlerbundes 742 Euro, in Bitburg 689 Euro.

Die Stadt Bitburg hat im Mai die Friedhofsgebühren erhöht. Für ein Grab zahlen Bürger seitdem im Schnitt zehn bis 20 Euro mehr.

Die Gemeinden dürfen selbst entscheiden, wie teuer ein Grab ist. Die Kommunalaufsicht verlangt, dass die Gebühren kostendeckend sind. Durch die Gebühren sollen die Ausgaben der Kommunen für das Ausheben des Grabes und für die Friedhofspflege wieder eingenommen werden.

Die Kosten dafür werden aber in den Kommunen unterschiedlich veranschlagt. Der Grund dafür liegt auch im Wandel der Bestattungskultur. Es gibt immer weniger Sargbestattungen. Stattdessen steigt die Zahl der Urnenbeisetzungen. Diese Gräber benötigen aber weniger Platz.

„Die Kosten für die Friedhöfe laufen trotzdem weiter“, macht Karl-Heinz Könsgen, Geschäftsführer der Deutschen Friedhofsgesellschaft, dazu deutlich.

In Trier hat man auf diese Entwicklung schon vor Jahren reagiert. Auf vielen der städtischen Friedhöfe sind zusätzliche Grünflächen angelegt worden. Zum einen, um so auf die rückläufige Zahl der Sargbestattungen zu reagieren. Und zum anderen sind Grünflächen einfacher zu pflegen. Zudem gelten sie als öffentliche Grünflächen und werden damit aus dem städtischen Haushalt finanziert und nicht über die Bestattungsgebühren.

Der rheinland-pfälzische Steuerzahlerbund fordert in seiner Studie, die er gemeinsam mit der Verbraucherinitiative Aeternitas erstellt und veröffentlicht hat, dass kommunale Friedhöfe sparsamer geführt werden. Dazu schlagen die Organisationen mehrere Maßnahmen vor.

So sollten etwa Pflegestandards bei den Grünflächen überprüft werden. Arbeiten bei der Grünflächen- und Grabpflege sollten an private Dienstleister übergeben werden.

„Das Vorhalten eigener Friedhofsgärtnereien ist zumeist nicht erforderlich“, heißt es in der Studie. Eine weitere Forderung lautet, ungenutzte Friedhofsflächen zu veräußern oder umzuwidmen. Dadurch könnten die Unterhaltungskosten für die kommunalen Friedhöfe gesenkt werden.

Die Gebühren in der Region sind im Vergleich zu anderen Kommunen im Land vergleichsweise günstig. Laut Steuerzahlerbund muss ein Bürger in Mainz für ein Erdwahlgrab bei 30 Jahren Nutzungsdauer 4117 Euro bezahlen. In Trier sind es für 25 Jahre 2280 Euro.

Am preisgünstigsten ist in vielen Kommunen die immer beliebter werdende Baumbestattung. Der Verstorbene wird – wie bei einer traditionellen Feuerbestattung – eingeäschert und in einer biologisch abbaubaren Urne am Fuße eines Baumes auf speziellen Gräberfeldern, zwischen den Wurzeln, beigesetzt. Auf Wunsch wird am Baum eine Namensplakette angebracht.

Allerdings gibt es auch für diese Bestattungsform erhebliche Preisunterschiede. Während in der Stadt Pirmasens dafür 2135 Euro verlangt werden, sind es laut Steuerzahlerbund in Wittlich 1128 Euro, in Konz 890 und in Trier 825 Euro.

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