Kriminalität Stiftung für Betroffene der Trierer Amokfahrt hat schon 600.000 Euro ausgezahlt

Trier · Die Spendenbereitschaft nach der tödlichen Amokfahrt von Trier war groß, und inzwischen hat die eigens gegründete Stiftung schon einen guten Teil der Gelder ausgezahlt. An wen und in welcher Höhe, haben zwei Stiftungschefinnen unserer Redaktion verraten.

 Die Anteilnahme der Trierer Bevölkerung nach der Amokfahrt war groß, auch die Spendenbereitschaft. Inzwischen sind schon viele Gelder über eine eigens gegründete Stiftung an die Hinterbliebenen verteilt.

Die Anteilnahme der Trierer Bevölkerung nach der Amokfahrt war groß, auch die Spendenbereitschaft. Inzwischen sind schon viele Gelder über eine eigens gegründete Stiftung an die Hinterbliebenen verteilt.

Foto: Rainer Neubert

Die Stiftung für die Betroffenen der Amokfahrt hat bislang 600.000 Euro an die Hinterbliebenen der Opfer ausgezahlt. Das sagte die Vorsitzende der Stiftung, Dagmar Barzen, unserer Redaktion. Darüber hinaus lägen noch 30 Anträge von Verletzten und Traumatisierten vor, über die nach Angaben der ehemaligen ADD-Präsidentin noch entschieden werden müsse.

Nach dem Gewaltverbrechen vom 1. Dezember 2020 waren Spenden in Höhe von insgesamt mehr als einer Million Euro eingegangen. 300.000 Euro davon sind Stiftungsvermögen. Sie sollen es auch in den kommenden zehn Jahren ermöglichen, Hilfe zu leisten.

Laut der Stiftungsrichtlinie erhalten Opfer der Amokfahrt Hilfe, die nahe Angehörige verloren oder Gesundheitsschäden erlitten haben. So bekommt, wer einen Ehegatten, ein Elternteil oder ein Kind verloren hat, 30.000 Euro. Auch ein Verlust des Unterhalts wird ausgeglichen. Menschen, die durch die Amokfahrt psychisch traumatisiert wurden, können ebenfalls Hilfe beantragen. Die Richtlinien sind auf www.trier.de einzusehen. Stiftungsvorstand Dagmar Barzen und Regina Bergmann, die Vorsitzende des Kuratoriums, führen dann mit den Betroffenen vertrauliche Gespräche, um sich ein Bild über den Bedarf zu machen. Das Kuratorium entscheidet dann über die Anträge.

Die beiden Stiftungsvertreterinnen Barzen und Bergmann waren am Dienstag erstmals als Zuschauerinnen im Prozess gegen den mutmaßlichen Amokfahrer. Im Gespräch mit unserer Redaktion sagten sie, es gehe der Stiftung nicht nur um finanzielle Hilfe, sondern auch darum, Solidarität mit den Opfern und Hinterbliebenen zu zeigen.

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