Hahn Sicherheitslandung: Flugzeug lässt vor Hahn Kerosin ab

Hahn · Die Frachtmaschine, die vergangenen Donnerstagvormittag 45 Minuten nach dem Start vom Flughafen Hahn wegen Knallgeräuschen an Bord wieder umkehren musste (der TV berichtete), hat vor der Sicherheitslandung zehn Tonnen Kerosin abgelassen. Das bestätigte eine Sprecherin der Deutschen Flugsicherung (DFS) auf Anfrage unserer Zeitung.

Streit um Sicherheitslandungen: Frankfurter Flughafen widerspricht Sprecher von Hunsrück-Airport
Foto: dpa/Daniel Reinhardt

Demnach hat die Maschine vom Typ Boeing 747-400 der moldawischen Fluggesellschaft Aeotrans Cargo rund 55 Kilometer vor dem Hunsrückflughafen in gut 4500 Metern Höhe einen Teil des Treibstoffes abgelassen, um gefahrlos landen zu können. Das Ablassen von Kerosin, das sogenannte Fuel dumping, sei leider ein „alternativloses Verfahren“, sagte die Sprecherin. Bei der Landung dürfe das maximale Landegewicht nicht überschritten werden. Kurz nach dem Start zu Langstreckenflügen seien die vollgetankten Großraumflugzeuge zu schwer für eine Landung. Immer wieder lassen Jets über Rheinland-Pfalz Kerosin ab (der TV berichtete mehrfach). Auch am Flughafen Hahn komme es gelegentlich zu Kerosin-Ablässen, heißt es bei der Flugsicherung.

Eine echte Gefahr bestand bei dem Frachtflug, der in die aserbaidschanische Hauptstadt Baku gehen sollte aber wohl nicht. Nach einem Bericht der Rhein-Zeitung haben die veränderten Druckverhältnisse in 13 000 Meter Flughöhe dazu geführt, dass sich einige in der Maschine transportierten Metallfässer ausgedehnt hätten, was offenbar als Knallgeräusche wahrgenommen worden ist. Einen Tag nach dem Zwischenfall ist die Maschine erneut vom Hahn Richtung Baku gestartet. Eine Anfrage unserer Zeitung an die die Flughafengesellschaft blieb gestern zunächst unbeantwortet. Daher ist auch nicht klar, warum neben der Flughafenfeuerwehr noch umliegende Wehren, unter anderem die Freiwillige Feuerwehr Kirchberg, alarmiert wurden. Klar ist hingegen, dass die Aussage von Christoph Goetzmann, Mitglied der Hahn-Geschäftsführung kurz nach dem Zwischenfall, dass es solche Sicherheitslandungen am Flughafen Frankfurt „mehrmals in der Woche“ gebe, wohl nicht richtig ist. Ein Sprecher des Frankfurter Flughafens sagte unserer Zeitung, dass solche Landungen selten seien. Von einer Sicherheitslandung ist dann die Rede, wenn eine Störung, aber keine akute Notlage eingetreten ist. Bei einer Notlandung ist ein Weiterflug nicht mehr möglich.

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