Studentenproteste bei feierlicher Instituts-Eröffnung

Trier · Rund 700 Studenten machten sich am Mittwoch in einem Protestzug auf den Weg von der Uni zum Petrisberg, um ihrem Ärger über die problematischen Studienbedingungen an der Universität Trier Ausdruck zu verleihen.

Studentenproteste bei feierlicher Instituts-Eröffnung
Foto: Friedemann Vetter

Die Studenten prangerten lautstark die unzureichenden Raum- und Personalkapazitäten an der Uni Trier an: Zu Vorlesungen haben sich bis zu 1200 Studenten eingeschrieben, Seminare mit 30 Plätzen werden von mehr als 100 Studenten besucht, Studenten können Pflichtveranstaltungen wegen Überfüllungen nicht besuchen (der TV berichtete).
Uni-Präsident Peter Schwenkmezger versprach Abhilfe durch Raumverlegungen und die Aufteilung von Veranstaltungen in mehrere Gruppen. Bildunsgministerin Doris Ahnen forderte die Studenten auf, die überlaufenen Veranstaltungen der Universitätsleitung zu benennen. "Sollten die von der Universität eingeleiteten Lösungen nicht ausreichen, wird auch das Ministerium helfen", sagte sie den Studenten zu.

Die ließen sich allerdings mit den Beschwichtigungsversuchen nicht beruhigen. "Wir haben kein Raumproblem, sondern sind strukturell unterfinanziert", sagte Asta-Sprecher Florian Krause. "Um eine Vorlesung mit 1200 Studenten zu teilen, haben wir gar nicht genug Räume. Und die Kapazitäten der Dozenten sind jetzt schon ausgereizt", warf er der Ministerin vor. Rheinland-Pfalz gebe nicht genug Geld für Bildung aus. "Wie kann man von den Universitäten verlangen, dass sie immer mehr Studenten aufnehmen, aber gleichzeitig nicht die Voraussetzung für deren Betreuung schaffen?", fragte er die Ministerin.
Doris Ahnen erklärte, dass zum Hochschulpakt zwischen Land und Hochschulen nicht nur gehöre, dass die Uni mehr Studenten aufnehmen müsse. "Die Uni Trier erhält dafür auch 43 zusätzliche Stellen, die allerdings noch in der Besetzung sind."
Weiteren Argumenten der Studenten entzog sich die Ministerin und eilte zurück zu der feierlichen Eröffnung des Konfuzius-Instituts, dem eigentlichen Grund ihres Besuchs in Trier.

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