Tausende genießen Trierer Altstadfest - Schlägereien am Rande

Trier · Tausende haben am Freitagabend bei schönstem Sommerwetter das Altstadtfest von Trier gefeiert. Die Polizei musste jedoch mehrmals wegen Schlägereien einschreiten. Ein Mann wurde bei einer Auseinandersetzung schwer verletzt.

 Altstadtfest Trier. Stadtgarde Augusta TreverorumTV-Foto: Friedemann Vetter

Altstadtfest Trier. Stadtgarde Augusta TreverorumTV-Foto: Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter

(j.e./rm.) Eine Rangelei in der Simeonstraße eskalierte und zwei 20 und 22 Jahre alte Männer aus dem Trierer Umland schlugen äußerst aggressiv und massiv auf einen 24-Jährigen aus Trier ein, selbst als das Opfer schon am Boden lag. Der Mann wurde mit schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Beim Eintreffen der Polizei flüchteten die Täter zunächst, konnten jedoch kurze Zeit später, auch unter Mithilfe der beim Altstadtfest eingesetzten Security-Kräfte gestellt und festgenommen werden. Die beiden mutmaßlichen Täter widersetzten sich dabei und ein Polizeibeamter und ein Security-Mitarbeiter wurden verletzt. Die beiden stark alkoholisierten Tatverdächtigen wurden in Polizeigewahrsam genommen.

Anlass für die Auseinandersetzungen war nach Polizeiangaben meist übermäßiger Alkoholgenuss. Die Beamten leiteten Verfahren wegen Körperverletzung ein. Ein an einer Schlägerei Beteiligter wurde auf der Flucht gestellt und musste den Rest der Nacht im Polizeigewahrsam verbringen.

Insgesamt verlief der erste Tag des Trierer Altstadtfestes dennoch aus polizeilicher Sicht nicht außergewöhnlich. Im Vergleich zum hohen Besucheraufkommen habe es nicht übermäßig viele Einsätze gegeben.

Bis einschließlich Sonntag präsentiert sich Triers Altstadt von der Porta Nigra bis zum Viehmarkt als gigantische Festmeile. Nach inoffiziellen Schätzungen zieht das größte Volksfest der Region jährlich rund 100.000 Besucher an.

Am Freitag standen bei der Eröffnung des 30. Altstadtfests Ehrungen im Mittelpunkt. OB Jensen bedankte sich bei den Trier-Olewiger Weingütern, Deutschherrenhof und Peter Terges, dem Weinhaus Becker, der Gastronomin Anni Muth (Petrusschänke), dem Komitee Trierer Schützen und der Stadtgarde Augusta Treverorum, die seit der Fest-Premiere 1981 mit von der Partie sind.

Obligatorische Programmpunkte zum Auftakt waren der Blumenschmuck für die Brunnenfigur des Stadtpatrons Petrus, den OB Jensen und Weinkönig Julia Eggenkämper per Feuerwehr-Drehleiter anbrachten, und der Fass-Anstich, bei dem Jensen der Bitburger-Brauerei-Regionaldirektor Michael Stumpf assistierte. Die musikalische Umrahmung lieferte das Orchestrina Populare aus Triers iltalienischer Partnerstadt Ascoli Piceno.

Hauptschauplätze des Altstadtfests sind die Bühnen auf dem Porta-Nigra-Vorplatz, dem Hauptmarkt, dem Domfreihof und dem Kornmarkt und dem Viehmarktplatz (zugleich Triers größte Public-Viewing-Zone). Die Peter-und-Paul-Messe findet wie im vergangenen Jahr auf dem Rindertanzplatz statt.

Die Stadtwerke bieten zum Altstadtfest einen geänderten Verkehrsplan und zahlreiche Möglichkeiten, zum Altstadtfest hin und wieder nach Hause zu kommen. Den Verkehrsplan fürs Altstadtfest finden Sie hier.


Extra

TV-Redakteure geben Tipps fürs Altstadtfest

Michael Schmitz

Er ist ein Meister der Poesie, ein Meister des Gesangs und ein Verehrer des Schlagers, hat eine deutschlandweit bekannte Frisur und Figur und ist von daher nicht wirklich ein „Geheimtipp“ – trotzdem: Es soll ja noch Menschen geben, die Guildo Horn beim Altstadtfest noch nicht erlebt haben. Ihnen sei geraten: Hingehen, am Sonntag um 20.30 Uhr auf dem Viehmarkt, nach dem 2:0 der Deutschen gegen England und eingestimmt mit Kölsch-Musik der Hofnarren den Altstadtfest-Abschluss feiern.

Roland Morgen

Wildflowers heißt die beste Tom-Petty-Tribute-Band westlich von Hermeskeil. Sie hat leider einen Haken: Sie tritt viel zu selten auf. Eine der raren Gelegenheiten, Ulle Backes (zugleich Kopf der schrägen Weihnachts-Combo The Rudolphs) und seine Truppe live zu erleben, bietet sich am Sonntag ab 17.30 Uhr an der Porta Nigra. Trotz WM geht's dort pünktlich los, weil anschließend das Chock-A-Block-Abschiedskonzert steigt. Programm: Tom-Petty-Klassiker von „American Girl“ bis „Into the great wide open”.

Dieter Lintz

Nein, ich mag eigentlich keine Coverbands. Aber wenn es so etwas Besonderes ist wie „All about Joel“, muss eine Ausnahme drin sein. Das Feinste vom großen amerikanischer Singer-Songwriter, kongenial dargeboten von einer prall besetzten Band: Da lohnt sich am Sonntag um 20.30 Uhr eine Stippvisite am Hauptmarkt. An gleicher Stätte spielt am Samstag übrigens schon am Nachmittag ab 13 Uhr mit der Ralph-Brauner-Band und „Tribute to O'Carolan“ ein starker Trierer Doppel-Pack.

Julia Kalck

Der Sonntag wird schön: Erst ein Bierchen auf den Sieg unserer Jungs und dann zum Mitsingen vor die Porta. Um 19.30 Uhr wird's aber dort nicht nur schön, sondern auch ein wenig wehmütig. Chock-A-Block sind auf Abschiedstour. Dass mit der Kult-Coverband auch meine Jugend geht, ist sicher übertrieben, aber so ein bisschen eben schon. Beim Mitsingen in Erinnerungen schwelgen lautet daher die Devise. Und das geht vor der Porta natürlich gut, wie der geneigte Altstadtfest-Gänger aus vergangenen Zeiten weiß

Jörg Pistorius

Livemusik mit Herzblut und Engagement – das sind für mich die Höhepunkte jedes Altstadtfests. Wenn wir am Sonntag England im Achtelfinale geschlagen haben, gehe ich zur Unplugged Gang, die um 18 Uhr auf Hauptmarktbühne spielt. Wolli Prinz, Alois Kirchen und Erich Fahl sind Legenden der Trierer Musikszene und verbreiten eine derart ansteckende gute Laune, dass ich es am Sonntagabend gar nicht werde vermeiden können, verdammt gut drauf zu sein. Auch wenn Jogis Jungs gegen England versagen sollten.

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