Tawerner Ratsmehrheit setzt Golfpark-Pläne fort

Tawern · Das Ziel der Tawerner CDU-Ratsmehrheit ist weiterhin klar: Die Christdemokraten wollen die Planungen zum Gesamtprojekt des Golfparks auf dem Fellericher Plateau mit mehreren hundert Wohneinheiten, Hotel und 27-Loch-Anlage voranbringen.

In diesem Sinne haben sie am Donnerstagabend nach zweistündiger Diskussion im Rat den nächsten Schritt im Bauleitverfahren durchgesetzt: die Entscheidung für einen neuen Aufstellungsbeschluss und die öffentliche Beteiligung zum leicht geänderten Entwurf des Bebauungsplans auf Tawerner Gelände.

In dem vorangegangenen Sitzungsteil hat der von den Investoren beauftragte Planer Klaus Zimmermann vom Bitburger Büro ISU die Veränderungen der Baugebiet-Planung auf Tawerner Land vorgestellt. Demnach sind vor allem zwei neue Vorgaben hervorzuheben: Die luxemburgischen Investoren haben die Zahl der geplanten Wohneinheiten von 400 auf 300 zurückgeschraubt. Dadurch sind zehn Hektar Land weniger bebaut, die laut Ortsbürgermeister Josef Weirich nun dem Golfplatz-Areal zugeschlagen werden. Die Konsequenz: Auf Tawerner Gelände würde theoretisch eine eigenständige Neun-Loch-Anlage entstehen können.

Doch Weirich und seine CDU-Parteikollegen wurden nicht müde zu betonen: „Wir wollen nur das Gesamtprojekt.“ Und das setze das Ja der Temmelser zur geplanten 18-Loch-Anlage auf deren Grund und Boden voraus. Auch die Investoren seien allein an dem Großprojekt interessiert, sagte Weirich. Die Frage, ob allein das Tawerner Gebiet zur Umsetzung des Vorhabens ausreiche, sei verneint worden.

Die Tawerner Sozialdemokraten übten hingegen weiterhin Kritik an den luxemburgischen Plänen auf ihrem Gebiet. Fraktionssprecherin Karl Kroon brachte zunächst ihr Unverständnis zum Ausdruck, warum nun so eilig entschieden werden müsse. Schließlich sei zunächst Temmels gefragt, weil es den Großteil des Golfplatzes auf seinem Land habe. Und laut Vertragsvereinbarung mit den Investoren müsste zunächst mit dem Bau des Grüns begonnen werden. Zudem zweifelte sie unter anderem daran, ob ein neuer Golfplatz überhaupt wirtschaftlich zu unterhalten und die Nachfrage von Tawerner Bürgern nach Bauland im vermutlich gehobenen Preissegment vorhanden sei.

Orts-Chef Weirich entgegnete zum Punkt des kritisierten Zeitdrucks, dass im Frühjahr nächsten Jahres die Grundstücksverträge zwischen den Investoren und den Eigentümern ausliefen: „Entweder ist bis dahin planerisch alles in trockenen Tüchern oder das war’s.“ Und was die Wirtschaftlichkeit von Golfplätzen angehe, vertraue er zum einen auf die ihm bislang entgegengebrachten Interessensbekundungen nach einem hochwertigen Golfplatz in der Region und zum anderen darauf, dass Fachleute an der Planung des Tawerner-Temmelser Projekts beteiligt seien.

Mit neun Ja- und sieben Nein-Stimmen wurde der Vorentwurf des Bebauungsplans zum Golfpark-Projekt auf Tawerner Gelände verabschiedet. Es folgt nun die Beteiligung der Behörden und der Öffentlichkeit. In diesem Zusammenhang soll es eine öffentliche Informationsveranstaltung geben.

Am 21. April trifft sich der Temmelser Gemeinderat, um ebenfalls über die Golfpark-Pläne auf seinem Terrain zu diskutieren. Auch und vor allem die Untersuchung zu den schallschutztechnischen Auswirkungen der Golfpark-Nutzung steht auf der Tagesordnung.

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