Trier: Betrügerische Teppichverkäufer unterwegs

Ein 85-jähriger Mann wurde am vergangenen Donnerstag von zwei Männern um eine erhebliche Menge Bargeld gebracht. Die Männer gaben sich als Teppichhändler aus.

Die Polizei warnt vor dem Betrügerduo und bittet um Hinweise aus der Bevölkerung. Bereits einen Tag zuvor, am Mittwoch, 19. September, waren die „Teppichhändler“ an der Tür des 85-Jährigen in der Saarbrücker Straße in Trier aufgetaucht und vereinbarten mit diesem für den Folgetag einen Termin. Pünktlich um 13 Uhr des 20. September erschienen die vermeintlichen Geschäftsleute bei dem betagten Herrn. Dabei hatten sie fünf Teppiche, die sie in die Wohnung des Mannes brachten. Nachdem das Duo das Vertrauen ihres Opfers gewonnen hatten - der Wortführer behauptete, den 85-Jährigen aus einer geschäftlichen Beziehung vor 20 Jahren zu kennen -, kamen die beiden Unbekannten auch schnell zur Sache.

Man „begutachtete“ die Teppiche und bot sie dem Rentner für insgesamt 5.000 Euro an. Zwar wären die Teppiche um ein Vielfaches mehr wert, so der Wortführer, aber er bräuchte dringend das Geld, da der Vater seines Begleiters im Sterben läge. Da dem späteren Opfer der Preis zu hoch war, einigte man sich auf 3.000 Euro, die der 85-Jährige von seinem Konto abhob, während die angeblichen Teppichhändler vor der Bank auf ihn warteten. Als der Mann wieder zu Hause war, kamen ihm Zweifel an dem vermeintlich „guten Geschäft“ auf und er verständigte die Polizei.

Der Wortführer ist zwischen 40 und 50 Jahre alt, groß und korpulent. Er hat kurzes schwarzes glattes Haar. Der Mann sprach Deutsch mit „Ruhrpott-Dialekt“. Sein Begleiter wird auf etwa 50 Jahre geschätzt, ist etwas kleiner als sein Kumpane und auffallend dürr. Er hat ebenfalls kurzes schwarzes Haar, das leicht gewellt ist. Laut Angaben des Geschädigten soll er gestottert haben. Beide sollen in einem dunklen Kombi unterwegs sein. Die Polizei warnt vor dem Duo und bittet Zeugen, die sachdienliche Hinweise auf die Betrüger geben können, sich sofort mit dem Kriminaldauerdienst, Telefon 0651/9779-2290, oder einer anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Das Polizeipräsidium Trier nimmt diesen Vorfall zum Anlass, gerade älteren Menschen folgende Verhaltenstipps zu geben, um in solchen Situationen richtig zu reagieren:

Gehen Sie keinesfalls auf telefonische oder persönlich vorgetragene Geldforderungen ein.

Melden Sie den Vorfall, wenn Sie in obiger Weise angegangen werden, sofort Ihrer zuständigen Polizeidienststelle.

Reden Sie mit Personen Ihres Vertrauens über solche Kontakte. Die Polizei bittet auch Verwandte, Freunde und Bekannte von Senioren um Mithilfe, da sie nicht alle potenziellen Opfer über Publikationen erreichen kann.

Schildern Sie den Senioren die Vorgehensweise der Täter, damit sie auf solche „Anliegen“ vorbereitet sind. · Vereinbaren Sie entsprechende Verhaltensweisen für den Notfall.

Machen Sie den Senioren klar, dass sie sich auf keinen Fall auf finanzielle Zusagen einlassen und umgehend die Polizei alarmieren sollen. In ganz Rheinland-Pfalz wurden Sicherheitsberater für Senioren ausgebildet, die Sie bei Bedarf gerne beraten. Die Erreichbarkeit der Sicherheitsberater in unserer Region können Sie bei der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle des Polizeipräsidiums Trier unter der Telefonnummer 0651/2019-0 erfahren.

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