Trier: Dichtes Netz zum Wohl der Kinder

(f.k.) Das „Soziale Frühwarnsystem“ zur rechtzeitigen Erkennung von Problemfällen bei Kindern startete vor einem Jahr als Pilotprojekt in der Verbandgemeinde (VG) Ruwer (Kreis Trier-Saarburg). Mit Hilfe dieses Netzwerkes, bei dem Kindergärten, Schulen, Ämter und Sozialeinrichtungen Hand in Hand arbeiten, sollen riskante Überlastungssituationen in überforderten Familien so früh wie möglich erkannt werden.

Nur so ist es nach Auffassung der Experten möglich, den Betroffenen rechtzeitig die unterschiedlichsten aber niederschwelligen Hilfsmöglichkeiten am Ort zu vermitteln, ohne sofort die schweren Geschütze des Jugendamtes auffahren zu müssen.

Das "Frühwarnsystem" war seit 2005 federführend vom Kreis Trier-Saarburg in Zusammenarbeit mit der VG Ruwer und der Erziehungsberatungsstelle des Bistums in Hermeskeil erarbeitet worden. "Nun schauen wir auf ein erfolgreiches erstes Jahr zurück", lautete am Donnerstag die Bilanz von Landrat Günther Schartz. Seit Beginn des Projekts seien 15 konkrete Fälle, in denen die Situation für die betroffenen Kinder hätte brenzlig werden können, bearbeitet worden.

Das Pilotprojekt hat angesichts der familiärer Katastrophen in den vergangenen Monaten ein bundesweites Interesse hervorgehoben.
In das Netzwerk eingebunden sind in der VG Ruwer fünf Grundschulen, die Regionalschule in Waldrach und zwölf Kindergärten. Ebenfalls "im Boot" sind das Kreisjugendamt, die Jugendpflege der VG Ruwer und die Erziehungsberatungsstelle des Bistums Trier in Hermeskeil.

Ergänzt werden soll die Arbeit des "Frühwarnsystems" künftig verstärkt durch die Präventionsarbeit des Gesundheitsamtes der Kreisverwaltung, das auch für die Stadt Trier zuständig ist. Nach Angaben von Landrat Schartz ist etwa geplant, die Impfrate bei Kindern zu steigern. Ziel ist es außerdem, das Interesse der Eltern an freiwilligen Vorsorgeuntersuchungen zu steigern, etwa durch das Angebot individueller Vorsorgetermine.

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