Trier/Diekirch: Im Fall Tanja wird Stausee in Luxemburg abgetaucht

Auf der Suche nach der seit fast einem halben Jahr vermissten Studentin Tanja Gräff startet die Polizei an diesem Dienstag eine Tauch-Aktion im Obersauer-Stausee in Luxemburg.

Taucher aus Deutschland, Luxemburg und Frankreich werden drei Tage lang im Einsatz sein, um Teile des bis zu 50 Meter tiefen Gewässers abzusuchen, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Jean Bour am Montag in Diekirch. Die Suche erfolge ohne konkreten Anhaltspunkt, sondern "vorsorglich", um auszuschließen, dass sich die 21-Jährige in dem See befindet. Die junge Frau aus Korlingen bei Trier war am 7. Juni nach einem Sommerfest an der Fachhochschule (FH) Trier spurlos verschwunden. Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus. Hintergrund für das von den deutschen Behörden gestellte Rechtshilfeersuchen ist ein Mordfall aus dem Jahr 2003, bei dem ein junger Mann aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm die Leiche seiner 26- jährige Ex-Freundin in dem Stausee bei Esch-sur-Sûre versenkt hatte. "Nach unserer kriminalistischen Erfahrung ist nicht auszuschließen, dass das noch mal passieren kann", hieß es von der Polizei in Trier. Zudem gebe es Spuren, die nach Luxemburg führten. Nach wie vor habe sich der Fahrer eines blauen Peugeots mit vermutlich Luxemburger Kennzeichen nicht gemeldet, mit dem die Vermisste zuletzt beobachtet worden war. Die Polizei schließt nicht aus, dass der Fahrer Tanja nach der Uni-Party mitgenommen hat. Seit dem Verschwinden der Lehramtsstudentin sind bei der Sonderkommission "FH" bereits mehr als 1000 Hinweise eingegangen.

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