Trier: Eva lässt die Puppen tanzen - 800 Besucher bei Juli-Konzert

Alle Hits im Gepäck, Showeffekte und eine sexy Eva Briegel zeichneten das Konzert von Juli am Freitagabend in der Trierer Europahalle aus.

Trier: Eva lässt die Puppen tanzen - 800 Besucher bei Juli-Konzert
Foto: Foto: Friedemann Vetter

Trier. Eva Briegel im Jeans-Minirock, mit Glitzergürtel, schwarzer Bluse und nur noch schulterlangen blonden Haaren hat die Jungs im Griff. „Nur die Jungs“, ruft sie, und diese singen ihr den Refrain vom ersten Banderfolg „Perfekte Welle“. Während des Konzerts am Freitagabend in der Europahalle schreit immer mal wieder einer „Eva“. Sie reagiert darauf nicht. Die Frontfrau von Juli ist eher wortkarg, nennt den Titel des nächsten Stückes, aber nicht viel mehr. Dafür zeigt sie, dass sie seit dem Durchbruch der Band 2004 an ihrer Stimme gearbeitet und sie verbessert hat. Damals saß bei Live-Auftritten nicht immer jeder Ton. Beim Trierer Konzert ist das kein Thema mehr.

Nahezu beide Alben („Es ist Juli“, „Ein neuer Tag“) spielen die fünf Musiker in eineinhalb Stunden durch. Das Publikum erweist sich vor allem bei den älteren Stücken („Warum“, „Geile Zeit“, „November“) als textsicher. Eva freut’s, wenn die Halle singt. Und im letzten Konzertdrittel wird die Sängerin gesprächiger, lässt die Zuschauer sogar tanzen: zwei Schritte rechts, zwei Schritte links zu „Anders“.
Nahezu euphorisch ist Eva vor Lied 13, das sie ihrer besten Freundin widmet: „Wir beide“ - anscheinend so sehr, dass ihr das Mikro aus der Hand fällt.

Begleitet wird das Konzert von kleinen Effekten, die die Zuschauer erfreuen: silberner Papier-Schnitzel-Regen bei „Ein neuer Tag“ und fünf riesige Luftballons (Durchmesser ein Meter), die mit Hilfe des Publikums zu „Wer von Euch“ durch die Halle fliegen.

Bei der zweiten und letzten Zugabe kommt Eva allein auf die Bühne, drückt den Knopf einer Jukebox und beginnt mit Klavierbegleitung vom Band das Stück „Ein Gruߓ. Nach und nach kommen die übrigen Bandmitglieder dazu und stimmen ein. Dann ist Schluss. Aber Juli verabschieden sich ausgiebig vom Publikum. Minutenlang winken sie, verbeugen sich und werfen benutzte Handtücher, Drumsticks und Wasserflaschen in die Menge.

Nur 800 Besucher sind zum Konzert gekommen. Nach Meinung des Veranstalters könnte das daran liegen, dass es mittlerweile zu viele deutschsprachige Bands auf dem Markt gibt. Dem Nachwuchs dürfte klar sein, dass es immer schwieriger wird, auf die eigene Musik aufmerksam zu machen. Julis Vorgruppe, Radiopilot aus Berlin, haben sich etwas überlegt: Sie verteilen auf dem Konzert kostenlose Demo-CDs. Sänger Lukas sagt: „Hört rein und entscheidet selbst, wie euch Radiopilot gefällt.“

Vier Mädchen vom Angela-Merici-Gymnasium durften Juli vor ihrem Konzert interviewen. Was sie aus den fünf Musikern herausbekamen, lesen Sie demnächst auf der Klasse!-Seite.

Ein Video zum Thema sehen Sie in volksfreund.tv

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