Trier feiert 2025-jähriges Bestehen

Trier · Heute Morgen hätten Vermessungs-Ingenieure im Nebel stochern müssen. Am 23. September 17 vor Christus ging die Sonne aber offenbar strahlend über dem Petris berg auf. Am Schattenwurf in diesem Moment orientiert sich das Straßennetz des römischen Trier, das heute sein 2025-jähriges Bestehen feiert.

Trier feiert 2025-jähriges Bestehen
Foto: Roland Morgen

(rm.) Die Gründungsfeier im Rheinischen Landesmuseum, zu der Oberbürgermeister Klaus Jensen und Museumschef Eckart Köhne eingeladen hatten, erlebten neben einem guten Dutzend Funktionären und Presseleuten die 60 Bürger, die sich zuerst angemeldet hatten. Aus Kapazitätsgründen war die Teilnehmerzahl begrenzt, tatsächlich aber war das Interesse viel größer.

Datum und frühe Beginn der Veranstaltung (7 Uhr) hatten ihren guten Grund: Der Schlüssel zum Stadtgründungs-Zeitpunkt ist das wohl proportionierte und akkurat rechtwinklige Straßennetz des römischen Trier, das nicht einfach einem simplen Nord-Süd-Schema entspricht. Im Gegenteil: Die Ost-West-Achse (Dekumanus) ist auf den Sonnenaufgang am 23. September (7.11 Uhr MESZ) ausgelegt – an dem Tag, an dem Kaiser Augustus, Stadtgründer und Namensgeber der Augusta Treverorum (Augustusstadt der Treverer), seinen Geburtstag feierte.

Als Beleg für die „Gründungsjahr 17 v. Chr.“-Annahme gilt der Bau der ersten Trierer Römerbrücke im gleichen Jahr. Das haben dendrochronologische Untersuchungen der beim Bau verwendeten Eichenpfähle ergeben.

Die Veranstaltungsteilnehmer erhielten nach kurzen Vorträgen unter anderem der Museums-Wissenschaftler Mechthild Neyses-Eiden und Lothar Schwinden einen exklusiven Einblick in die künftige Dauerausstellung des Landesmuseums, die am 12. Oktober eröffnet wird. Anschließend stand die Besichtigung von offiziell nicht zugänglichen unterirdischen Teilen der Kaiserthermen auf dem Programm. Dort sind unter anderem Mauerreste römischer Wohnbebauung zu sehen, die der Anlage der Kaiserthermen im 4. Jahrhundert weichen mussten. Letzte Station war die bronzene Gedenkplakette, die 2004 aus Anlass des 2020-jährigen Stadt-Bestehens zur Erinnerung an Kaiser Augustus auf dem Viehmarkt angebracht wurde.

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