Kriminalität Mord aus Eifersucht: Trierer Gericht verhandelt Gewaltverbrechen in Hotel

Trier · Ende März wird eine Ukrainerin tot in einem Trierer Hotel gefunden. Eine Woche später wird ihr Freund in Bayern festgenommen. Heute startet der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter.

 Beamte der Spurensicherung vor dem Trierer Hotel, in dem die Frau Ende März ermordet wurde.

Beamte der Spurensicherung vor dem Trierer Hotel, in dem die Frau Ende März ermordet wurde.

Foto: Agentur Siko

Ein halbes Jahr nach dem gewaltsamen Tod einer 38-jährigen Frau in einem Trierer Hotel muss sich ab Donnerstag der mutmaßliche Täter wegen Mordes vor dem Trierer Landgericht verantworten. Der 34-jährige Ukrainer soll seine Freundin aus Eifersucht getötet haben, weil sie mit ihrem Handy Nachrichten an andere Männer gesendet habe. Das hat der bislang nicht vorbestrafte Mann nach Angaben der Staatsanwaltschaft in einer Vernehmung gestanden. Bevor der 38-Jährige die Frau erwürgt hat, sollen die beiden noch miteinander geschlafen haben.

Nach dem Mord soll der Ukrainer die ebenfalls aus der Ukraine kommende Frau im Bettkasten des Zimmers versteckt und dann das in der Trierer Innenstadt gelegene Hotel verlassen haben. Sämtliche persönliche Gegenstände des Opfers habe er mitgenommen. Die Ermordete war zwei Tage später von einer Reinigungskraft des Hotels gefunden worden.

Der von den Ermittlern relativ rasch identifizierte Tatverdächtige wurde eine Woche nach dem Gewaltverbrechen von Beamten der Bundespolizei in einem Zug in Regensburg festgenommen.

Er sitzt in Untersuchungshaft. Nach Ansicht der Trierer Mordermittler rechnete das Opfer nicht mit einem Angriff des Mannes. Deshalb hat die Staatsanwaltschaft den Mann wegen Mordes aus Heimtücke angeklagt.

Die 38-jährige Frau war erst Mitte März mit Ehemann, Tochter und Mutter aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet. Sie und ihre Familie waren im saarländischen Merzig untergekommen. Der Tatverdächtige und das Opfer kannten sich bereits seit mehreren Jahren aus der Ukraine und führten eine außereheliche Beziehung.

Am Tag des Gewaltverbrechens war die Frau ohne Begleitung mit der Bahn von Merzig nach Trier gefahren, wo sie sich mit dem zuletzt in der Region Neuwied lebenden Mann verabredet hatte. In dem am Nachmittag angemieteten Hotelzimmer kam es dann zu der Tat.

Für den Prozess sind zunächst sechs Verhandlungstage angesetzt. Am Donnerstag wird voraussichtlich nur die Anklage der Staatsanwaltschaft verlesen, hieß es im Vorfeld. Nächster Verhandlungstag ist der 12. Oktober. Dann könnte die Vorsitzende Richterin Petra Schmitz den Angeklagten befragen. Vorsitzende Richterin ist Petra Schmitz, Unter ihrer Federführung wurde zuletzt auch der Mordprozess gegen den Amokfahrer von Trier verhandelt.

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