Trier: Götterspeise und Religions-Tüv

Geistreiche Spitzfindigkeit, gepaart mit dem Humor einer rheinischen Frohnatur – dies erwartete zuletzt das Publikum in der Tuchfabrik Trier. Der bekannte Kölner Kabarettist Jürgen Becker widmete sein Programm „Ja was glauben Sie denn?“ dem Sinn und Unsinn der Religion(en).

Mit viel Schwung und Elan eroberte er rasant die Bühne und ruft dem 300-köpfigen Publikum auf seine Kölsche Art zu: "Ja, dann woll'n wer uns ma jen schönen Abend machen!" Den Erwartungen und seinem Ruf als Spitzenkabarettist wird Becker mit seiner furiosen Show mehr als gerecht, zumal er ein Thema aufgreift, das uns alle angeht: "Man kann ja nichts mehr glauben!" Schlagender Beweis: "Trier kriegt einen Bürgermeister, der nicht von der CDU ist!" Fundiert und spitzfindig zerlegt Becker Geschichte und Mythen der Weltreligionen, deckt deren Ähnlichkeiten auf und reduziert ihre Bedeutung auf ein wohltuend alltägliches Maß. Tabubrüche in Serie, aber so charmant, dass sie nicht wehtun, sondern einfach amüsieren, zum Beispiel in der Geschichte um einen Kölner und einen Türken, die sich, beide in Ballonseidenanzügen und "Asiletten" um ihre Autos kümmern. Der Kölner kippt einen Eimer Wasser darüber, der Türke schneidet mit der Flex ein Stück Auspuff ab: "Wenn Du Deinen taufst, kann ich meinen auch beschneiden".

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