Trier: Jeder Zehnte war zu schnell - 20 Fahrverbote bei Landeskontrolltag der Polizei
Bei einem landesweiten Kontrolltag gegen Raserei und Drängelei auf den Straßen hat die Polizei am Dienstag 20 Fahrverbote verhängt. Außerdem gab es über 450 Ordnungswidrigkeitsanzeigen und Verwarnungen. Jeder zehnte Autofahrer war zu schnell unterwegs.
Auch das Polizeipräsidium Trier beteiligte sich auf Autobahnen und Schnellstraßen an den Kontrollen , mit der die Polizei nachhaltig darauf aufmerksam machen möchte, dass unangepasste und überhöhte Geschwindigkeit sowie aggressives Fahrverhalten immer noch zu den Hauptunfallursachen auf unseren Straßen zählen.
Im Präsidialbereich Trier wurden neben mobilen Verkehrsüberwachungsmaßnahmen 21 stationäre Kontrollstellen eingerichtet.
Insgesamt wurden während der mehrstündigen Kontrollaktion, in der über 100 Polizeibeamte eingesetzt waren, 3.857 Fahrzeuge gemessen. In 388 Fällen wurden die Fahrzeugführer wegen nicht angepasster Geschwindigkeit beanstandet, in 36 Fällen wegen Nichteinhaltens des Mindestabstandes. Erschreckend: Trotz der zum Teil gefahrenen hohen Geschwindigkeiten waren 26 Personen in ihren Fahrzeugen nicht angeschnallt.
Die am Dienstag gemessene Höchstgeschwindigkeit betrug 175 km/h - erlaubt waren in diesem Streckenabschnitt auf der Autobahn A 60 am Autobahnkreuz Wittlich lediglich 60 km/h. Dem Fahrer drohen drei Monate Fahrverbot, vier Punkte in Flensburg sowie mindestens 375 Euro Bußgeld.
Nicht schnell genug voran kam offenbar auch ein Lkw-Fahrer auf der A 1 bei Laufeld, der seinem "Vordermann" bei einer Geschwindigkeit von 84 km/h bis auf knapp 18 Meter auffuhr - 50 Meter Mindestabstand sind vorgeschrieben.
Auf der B 257 bei Messerich ordneten die Beamten bei einem Verkehrsteilnehmer die Entnahme einer Blutprobe wegen Verdachts des Konsums von Drogen an.
Insgesamt wurden 194 Ordnungswidrigkeitenanzeigen erstattet, die in 20 Fällen Fahrverbote nach sich ziehen, 251 Verwarnungen ausgesprochen und 15 Mängelberichte erstellt.
"Wurden bei einer gleichgelagerten Kontrolle im Oktober 2006 sieben Prozent der gemessenen Fahrzeuge wegen Geschwindigkeitsübertretungen bemängelt, so müssen wir am heutigen Tage leider feststellen, dass 10 Prozent - also jeder 10. Fahrzeugführer - zu schnell unterwegs waren. Und dies obwohl wir die Kontrollen über die Medien angekündigt haben und die Risiken des Rasens und Drängelns bekannt sind", so das kurze Fazit von Polizeidirektor Otto Herrig, der den Einsatz beim Polizeipräsidium Trier leitete.
Nicht angepasste Geschwindigkeit und aggressives Fahrverhalten zählen nach wie vor zu den Hauptursachen für schwere Verkehrsunfälle auf den Straßen. Zwar sind im Jahr 2006 "nur" rund 15 Prozent der Verkehrsunfälle in Rheinland-Pfalz auf nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen, die Unfälle, bei denen Personen zu Schaden kamen, zeigen allerdings ein anderes, dramatisches Bild: 52 Prozent aller Verkehrstoten und 30,4 Prozent der Verletzten sind auf diese Unfallursache zurückzuführen.
Im Präsidialbereich Trier spielte im vergangenen Jahr überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit in 11,7 Prozent aller registrierten Unfälle eine Rolle. 24 der insgesamt 57 Verkehrsunfälle mit Toten und 655 von 3.222 Verkehrsunfälle mit Verletzten waren auf diese Unfallursache zurückzuführen.