Trier/Kaiserslautern: 1. FC Kaiserslautern "schenkt" dem Fiskus acht Millionen

(fcg) Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern hat dem Finanzamt Kaiserslautern vor drei Jahren freiwillig fast acht Millionen Euro zu viel Steuern nachgezahlt. Nach TV-Recherchen schlossen der Verein um den scheidenden Vorstandschef Rene C. Jäggi und die Behörde am 22. Mai 2003 eine "Tatsächliche Verständigung" ab, weil sie in der Amtszeit von Jäggis Vorgänger Jürgen Friedrich verdeckte Lohnzahlungen an Spieler und damit verbunden Steuerhinterziehungen vermuteten.

In der Vereinbarung verpflichtete sich der Klub zur Zahlung von 8,95 Millionen Euro, die er in Raten überwies. Zwei Jahre später stellte sich jedoch im Strafprozess gegen die ehemalige FCK-Führungsspitze Friedrich, Gerhard Herzog und Robert Wieschemann vor dem Landgericht Kaiserslautern heraus, dass dies wohl voreilig und ohne Not geschah. Denn das Gericht bezifferte in seinem Urteil vom 13. Oktober 2005 den entstandenen Steuerschaden nur auf rund 1,1 Millionen Euro. Und selbst das ist rechtlich noch strittig, denn die Angeklagten haben gegen das Urteil Revision vor dem Bundesgerichtshof eingelegt. Obwohl seit dem Urteil bereits ein halbes Jahr vergangen ist und der Verein dringend Geld zum Neuaufbau einer Mannschaft benötigt, unternimmt die aktuelle Klubspitze um Rene C. Jäggi und seinen designierten Nachfolger Erwin Göbel nichts, um das zu viel gezahlte Geld vom Finanzamt zurückzubekommen.

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