Trier: Konstantin-Fuß schmückt Fußambulanz (mit Fotostrecke)

Der Konstantin-Fuß, der bislang auf dem Kornmarkt stand, ziert nun die Fußambulanz des Diabeteszentrums auf dem Gelände des Brüderkrankenhauses. Beim Abtransport stahl der samt Sockel drei Tonnen schwere Koloss am Mittwochmorgen den Verdi-Streikenden, die sich auf dem Kornmarkt zur Kundgebung versammelt hatten, die Schau.

(rm.) Das große Medieninteresse galt fast ausschließlich der Verladung durch eine Trierer Spezialfirma, die den Fuß anschließend zum Brüderkrankenhaus-Gelände fuhr. Dort angekommen und an seinem neuen Standort aufgestellt, unterzogen Chefarzt Stefan Weiner und Oberarzt Bernd Liesenfeld den „Neuzugang“ gleich einer „medizinischen Begutachtung“. Scherzhafte Diagnose laut Liesenfeld: „Fußpilz hat er nicht, aber beträchtliche Hautabschürfungen. Er braucht uns.“

Die Mediziner waren durch einen Artikel im Trierischen Volksfreund auf das ungeklärte Schicksal der Konstantin-Füße aufmerksam geworden, die an markanten Stellen im Stadtgebiet auf die Landesausstellung über den großen Römerkaiser (2. Juni bis 4. November 2007) warben. Sie bewarben sich um ein Exemplar und erhielten „zu unserer großen Überraschung und Freude“ (Weiner) den Zuschlag der Konstantin-Ausstellungs-GmbH.

Am Brüderkrankenhaus soll der ausgediente Ausstellungs-Werbeträger nun auf „das Problem von Fußerkrankungen aufmerksam machen und sie plastisch darstellen. Die Größe des Fußes unterstreicht zudem die Dimension des Problems“, sagte Liesenfeld.

Die weiteren verfügbaren Konstantin-Füße erhalten in den kommenden Tagen die Stadtwerke Trier, das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium (FWG) und die Aufsichts- und Dienstleitungs-Direktion Trier, die damit den Innenhof des Kurfürstlichen Palais zieren will. Die Ausstellungs-GmbH hat sie kostenlos abgegeben; die neuen Besitzer müssen lediglich den Transport finanzieren.

Insgesamt acht originalgetreue Kopien des linken Fußes der Konstantin-Sitzstatue aus dem 4. Jahrhundert (zwei Meter lang, 1,50 Meter hoch) haben Restauratoren des Rheinischen Landesmuseums im Frühjahr 2007 gefertigt. Die Exemplare fünf bis acht stehen an den Kaiserthermen, vor dem Rheinischen Landesmuseum, auf dem Gelände der Kaiservilla in Konz und vor dem Mainzer Landtag.