Trier: Oberbürgermeister will Aulbrücken-Entscheidung verschieben

Die Sanierung der Aulbrücke, eine der wichtigsten Verkehrsadern Triers, soll der Stadtrat laut Tagesordnung in seiner morgigen Sitzung beschließen. Doch in einem Brief an die Fraktionen haben Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani und Oberbürgermeister Klaus Jensen vorgeschlagen, den Sanierungsbeschluss zu verschieben.

(woc) Grund: Nachdem drei Ortsbeiräte gegen die bloße Sanierung der Brücke und für einen Komplett-Neubau votiert haben, sollen Finanzierungs- und Zuschussmöglichkeiten neu ausgelotet werden.

In dem Schreiben an die Ratsfraktionen rechnet Kaes-Torchiani vor, wie viel Geld in ihrem Dezernatshaushalt in den nächsten Jahren für die beiden Bauvarianten eingeplant werden müsste: Bei der Sanierung des Überbaus fielen in diesem Jahr rund 100 000 Euro Planungskosten an, im nächsten Jahr könnte der Brückenüberbau dann für weitere rund 540 000 Euro erneuert werden. Das Land hatte mitgeteilt, diese Bauvariante nicht zu fördern, unter anderem, weil die Brücke schmal bliebe und Rad- und Fußwege nicht gebaut werden könnten. "Aber vielleicht sind unter bestimmten Voraussetzungen doch noch Zuschüsse möglich", setzt Kaes-Torchiani auf weitere Gespräche mit dem Land.

Fiele der Entschluss dagegen zugunsten eines Brückenneubaus, müssten in diesem Jahr 200 000 Euro Planungskosten veranschlagt werden. An den Gesamtbaukosten von rund 3,7 Millionen Euro Kosten für Straßenum- und ausbau und die verbreiterte neue Brücke mit Geh- und Radwegen würde sich das Land mit rund 2,8 Millionen beteiligen, so dass effektiv für die Trierer Stadtkasse 1,9 Millionen übrig blieben. "Würde der Entschluss für den Neubau fallen, rechne ich mit drei Jahren Planungs- und rund zwei Jahren Bauzeit", erklärt Kaes-Torchiani.

Das Problem: Für beide Lösungen fehlt das Geld, wo dieses an anderer Stelle gespart werden könnte, hat die Verwaltung noch nicht vorgeschlagen. Außerdem könnte nach Angaben der Verwaltung die baldige Schließung der maroden Brücke drohen, eine Sonderprüfung von Statik und Bausubstanz läuft zurzeit. Nach TV-Informationen sucht die Verwaltung nach Möglichkeiten, die Stadtwerke für die Mitfinanzierung eines Neubaus zu gewinnen.

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