Shitstorm Dieses Foto vom Trierer Weihnachtsmarkt sorgt für Ärger im Netz – aber wieso?

Trier · Eigentlich wollte die Polizei mit einem Foto nur auf eine seit Jahren bestehende internationale Aktion auf dem Trierer Weihnachtsmarkt aufmerksam machen. Doch statt Lob erntete die Polizei für das Facebook-Foto einen Shitstorm.

 Ein nettes Foto auf dem Weihachtsmarkt: Das finden nicht alle auf Facebook, wo die Polizei dieses Bild veröffentlicht hat. Anstatt Lob für eine internationale Gemeinschaftsaktion prasselte Kritik auf die posierenden Beamten ein.

Ein nettes Foto auf dem Weihachtsmarkt: Das finden nicht alle auf Facebook, wo die Polizei dieses Bild veröffentlicht hat. Anstatt Lob für eine internationale Gemeinschaftsaktion prasselte Kritik auf die posierenden Beamten ein.

Foto: Polizei Trier

Das Foto sollte eigentlich nur zeigen: Schaut her, liebe Weihnachtsmarktbesucher, die Polizei ist auch in diesem Jahr in der Stadt und zwischen den Buden unterwegs, um für Eure Sicherheit zu sorgen – und das mit personeller Verstärkung der Bundespolizei, von Polizisten aus Luxemburg und Frankreich und Mitarbeitern des Trierer Ordnungsamtes. Doch kaum postete die Polizei das Foto, das Polizisten aus drei Ländern und auch den Trierer Oberbürgermeister vor der Weihnachtspyramide auf dem Hauptmarkt in Trier zeigt, auf der Facebook-Seite der rheinland-pfälzischen Polizei, hagelte es bissige und böse Kommentare.

Diese Kommentare wurden im Internet unter das Foto der Polizei gepostet

„Die Kinder müssen auf dem Schulhof Maske tragen. Im Sport unterricht mit Maske und nur auf der Stelle laufen. Also ihr braucht mir nichts von den Kindern erzählen“, schrieb eine Facebook-Nutzerin. Eine andere empörte sich: „Die sollen sich genauso daran halten wie wir. Wir bekommen ne Strafe und die machen hier auf ohne Maske.“ Und: „Keine Masken?? Tolles Vorbild seid ihr“, schrieb ein anderer.

Andere Facebook-Nutzer kritisierten die Kritiker („Mein Gott werden hier in Deutschland nur noch Korinthen geschissen???“ oder „Immer diese blöden Kritiken, immer was zu nörgeln.“)  und viele lobten auch den Einsatz der Ordnungshüter auf dem Weihnachtsmarkt: „Ich finde es gut und endlich ein Weihnachtsmarkt den man besuchen kann“, meinte eine Frau. Und: „Danke für eure Arbeit und ich wünsche den Beamten eine ruhige Adventszeit“, schrieb eine andere.

Die Reaktion der Polizei auf die Kritik in den sozialen Medien

Die Polizei reagierte auf die Kritik, nahm sie ernst und gelobte Besserung: „Grundsätzlich habt ihr recht. Die abgebildeten Personen sind alle mindestens zweimal geimpft und sind tatsächlich nur für diesen einen kurzen Moment des Fotos zusammen gerückt, damit alle auf das Bild passen. Beim nächsten Mal machen wir es besser“, heißt es im Kommentar.

Durch den Shitstorm ging der Sinn der Aktion, die es auch bei früheren Weihnachtsmärkten gegeben hat, unter. Die Internationale Streife sei seit Jahren Teil des Sicherheitskonzepts des Trierer Weihnachtsmarktes, heißt es in der Mitteilung. Gerade an den Wochenenden sei der Weihnachtsmarkt von Besuchern aus der Region, dem Bundesgebiet und dem nahegelegenen Ausland sehr beliebt.

Deshalb sind auch Polizisten aus dem Ausland auf dem Trierer Weihnachtsmarkt

„Der Einsatz von ausländischen und auswärtigen Polizeibeamt*innen vermittelt Sicherheit und findet bei den zahlreichen Gästen des Weihnachtsmarktes aus den benachbarten Regionen großen Anklang, können sie doch in ihrer Muttersprache oder ihrem Dialekt angesprochen werden. Ob es um die Frage nach dem Weg, nach Sehenswürdigkeiten, um Anzeigen oder Hinweise auf Straftaten oder gar um vermisste Kinder oder Begleiter geht – bei den zahlreichen Weihnachtsmarktbesucher*innen aus dem In- und Ausland sind die international besetzten Polizeistreifen als Ansprechpartner und Sprachvermittler sehr gefragt“, so die Polizei.

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