Trier: Spekulationen über Nachfolger von Bischof Marx

Das Topthema im TV: Die Zeit von Bischof Reinhard Marx in Trier läuft ab: Heute in drei Wochen wird der 54-Jährige als neuer Erzbischof von München und Freising eingeführt; eine Woche zuvor wird er in Trier verabschiedet. Nach nur sechs Jahren sucht Deutschlands ältestes Bistum dann abermals einen neuen Bischof. Erste Namen werden schon gehandelt.

(sey) Eine Handvoll Tage ist der scheidende Trierer Bischof Reinhard Marx noch an seiner alten Wirkungsstätte, bevor er sich aufmacht in die neue Heimat Bayern. Marx' Terminkalender bis dahin ist randvoll: Wie schon vor seinem Wechsel von Paderborn nach Trier hält sich der gebürtige Westfale derzeit zu Exerzitien in der Benediktiner-Abtei Maria Laach auf. Übernächstes Wochenende wird er in Trier verabschiedet, bevor Marx am folgenden Montag zu einer Privat-Audienz bei Papst BenediktXVI. nach Rom fliegt. Zwar kommt der Bischof am nächsten Abend noch einmal nach Trier zurück. Doch nur, um die letzten Sachen einzupacken und die letzte Nacht in seiner Trierer Bischofsresidenz zu schlafen. Schon am Mittwoch, 30. Januar, in aller Herrgottsfrühe wird Reinhard Marx dann in Richtung Bayern aufbrechen, wo ihn im Kloster Scheyern bei München eine Delegation seines neuen Erzbistums erwartet. Erst mit Marx' Einführung drei Tage später wird sein altes Bistum vakant, dürfen sich also die 14 Herren des Trierer Domkapitels auf die Suche nach einem neuen Bischof machen. Erst dann wird in dem Gremium ebenso hochrangiger wie verschwiegener Geistlicher offiziell und hinter verschlossenen Türen über geeignete Kandidaten gesprochen. Wie dies abzulaufen hat, ist in diversen Statuten der Kirche minutiös festgelegt. Hinter vorgehaltener Hand wird schon heute in Kirchenkreisen heftig über einen möglichen Marx-Nachfolger spekuliert. Zwar sind nicht nur die Trierer Domkapitulare vorschlagsberechtigt, sondern auch andere Bistümer. Aber letztlich sind es die 14 Trierer Geistlichen, die aus einer vom Papst kommenden Dreier-Liste den neuen Bischof auswählen.Wäre der Marx-Nachfolger ein „Eigengewächs“, käme also aus dem Bistum Trier, hätten Weihbischof Stephan Ackermann (44) und Georg Bätzing (46), Regens des Priesterseminars, die besten Chancen, glauben Insider. Beide seien hochrangige und erfahrene Theologen, heißt es, und zudem „im besten Bischofs-Alter“. Wunschkandidat etlicher Kirchenoberer wäre aber der ehemalige Trierer Weih- und jetzige Ruhr-Bischof Felix Genn (57). „Auf Genn halten hier alle große Stücke“, sagt ein Domkapitular.

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