100 Jahre und kein bisschen müde

TRIER. Wie man 100 Jahre alt wird, das weiß Eva Maes auch nicht. Geschafft hat sie es trotzdem: Am Mittwoch, 15. März, hat die rüstige Triererin diesen besonderen Geburtstag gefeiert.

 Freut sich an ihrem Geburtstag: Eva Maes. Foto: Anna Lena Aldag

Freut sich an ihrem Geburtstag: Eva Maes. Foto: Anna Lena Aldag

Eva Maes strahlt. Sie nimmt ein Glas Sekt, stößt mit ihren Gästen an und pustet eine Kerze aus. Nichts Besonderes? Oh doch, denn sie feiert ihren 100. Geburtstag und wirkt dabei so munter, dass man ihr glatt noch weitere 20 Jahre zutraut. Sie selbst sich auch? "Oh nein, das will ich nicht mehr!" Sie schüttelt den Kopf und lacht. "Gibt es überhaupt Menschen, die so alt werden?" Vermutlich nicht, doch auch ihren 100. Geburtstag feiern nicht viele. Ihre älteste Schwester sei auch fast so alt geworden, erzählt sie. "Eine Frau hat mich gefragt: ‚Was haben Sie gemacht, um 100 alt zu Jahre zu werden?", erzählt Maes. "Ich hab gesagt: ‚Gar nichts. Das überlass ich alles unserem Herrgott!´" Der hat es offenbar gut mit ihr gemeint, denn auch im hohen Alter ist sie immer noch fit. "Mit 80 bin ich noch zu Fuß in die Stadt gelaufen", sagt sie. Sie sei immer gern gelaufen, Bus zu fahren, habe ihr nie gelegen. Ihre Tochter Martha berichtet, dass Maes erst seit knapp vier Jahren im Alten- und Pflegeheim der Awo lebt - bis zu ihrem 96. Lebensjahr hatte sie einen eigenen Haushalt. Auch Peter Dietze kommt vorbei

Jetzt sitzt sie im Aufenthaltsraum des Heims und nimmt die vielen Glückwünsche entgegen. Nicht nur Verwandte und Freunde sind gekommen, auch der Beigeordnete Peter Dietze, Ortsvorsteher Michael Jacoby und Rudi Frick, der Vorsitzende des Bezirksverbands der Awo. Als junges Mädchen arbeitete Maes in der Zigarettenfabrik Neuerburg, doch nach ihrer Hochzeit blieb sie zu Hause und kümmerte sich um den Haushalt und die drei Töchter. Dies habe ihr immer Freude bereitet, erzählt Tochter Martha: "Sie war mit Leib und Seele Hausfrau." Ihr ganzes Leben hat Maes in Trier gelebt, doch im Alter zog es sie noch einmal weit weg: Mit 93 Jahren flog sie mit Tochter Martha für etwa ein Jahr in die USA. "Die Flüge hat sie besser überstanden als ich", lacht diese. Und schließlich fällt der Jubilarin doch noch ein, was sie für ein langes Leben getan hat: "Ich habe gesund gelebt, nicht zu viel gegessen und nicht zuwenig." Da kann man nur weiterhin einen guten Appetit wünschen.

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