1000 Unterschriften fürs Parken am Moselstadion

Trier · Mit einer Unterschriftensammlung will Eintrachtfan Fred Thömmes erreichen, dass die Stadt Trier bei Heimspielen des Fußball-Regionalligisten das Parken an der Zurmaiener Straße erlaubt. Innerhalb weniger Tage haben bereits rund 1000 Menschen die Petition unterzeichnet.

 Fred Thömmes sammelt Unterschriften, damit die Stadt das Parken entlang des Stadions zeitweise erlaubt. TV-Foto: Friedemann Vetter

Fred Thömmes sammelt Unterschriften, damit die Stadt das Parken entlang des Stadions zeitweise erlaubt. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier. Samstagnachmittag im Moselstadion: Die Eintracht ringt mit Tabellenführer Preußen Münster, Adrenalin und Emotionen werden frei. Plötzlich ein Antippen vom Nebenmann: "Hier, unterschreib mal." Ein Klemmbrett mit Unterschriftenliste wandert über die Vortribüne. Titelzeile: "Pro Parken am Moselstadion". "Ist doch eine gute Sache", meint sein Nebenmann. "Ich habe auch unterschrieben."

Eine Blitzumfrage im Umfeld ergibt eindeutige Zustimmung. "Es tut keinem weh, wenn wir samstags an der Zurmaiener Straße parken", sagt ein Fan. Niemand widerspricht.

Initiator geht es um Fans


Initiator der Unterschriftensammlung ist Fred Thömmes. Der 71-jährige Trierer hat einen offiziellen Parkplatz am Stadion, aber ihm geht es um den Verein und die Fans. "Die Eintracht ist ein super Werbeträger für Trier weit über die Region hinaus, wie auch Handball-Miezen und TBB", sagt Thömmes. Der ehrenamtlich geführte Verein investiere jährlich rund 200 000 Euro allein in die Jugendarbeit.

Das Parken an der Straße habe die Stadt 40 Jahre lang geduldet und dann im Oktober 2010 ohne Vorwarnung "Knöllchen" verteilt (der TV berichtete). Grund: Der Radweg muss frei bleiben. "Die Autos dort waren nie ein Problem", betont Radfahrer Carsten Knebel (41). "Die Stadt sollte froh sein, dass der Verein sie so gut repräsentiert."

Thömmes verweist auf dringend benötigte Zuschauereinnahmen und plädiert dafür, während der rund 20 Heimspiele pro Jahr für drei bis vier Stunden das Parken zu erlauben. Seit Samstag haben rund 1000 Menschen unterschrieben, 2000 sind das Ziel.

"Wir sehen diese rein private Initiative sehr positiv", sagt Eintracht-Vorstand Ernst Wilhelmi. Gespräche mit den Dezernentinnen Simone Kaes-Torchiani und Angelika Birk hätten leider nicht das gewünschte Ergebnis gebracht.

Die Listen liegen in Geschäften aus und können bei Fred Thömmes unter Telefon 0171/9906128 angefordert werden.

Liebe Leserinnen und Leser, wie lässt sich die Situation für Stadionbesucher verbessern? Mailen Sie uns Ihre Meinung in Kürze an echo@volksfreund.de. Name und Anschrift bitte nicht vergessen.

Pro

Genug Platz für alle da

Von Marcus Hormes

Das Moselstadion kann nicht an den Stadtrand verlegt werden. Also muss die Stadt als Eigentümerin das Beste aus der Situation machen und ihre Pflicht erfüllen, wenigstens etwas nahen Parkraum für Besucher der Sportanlage zur Verfügung zu stellen.
Der Rad- und Fußweg auf beiden Seiten der Zurmaiener Straße ist jeweils fast vier Meter breit. Bei Großveranstaltungen im Stadion wäre also auch neben geparkten Autos genug Platz übrig für Radfahrer und Fußgänger. Genau das hat jahrzehntelang bestens funktioniert. Zumal parallel ein geradezu idyllischer Weg an der Mosel entlang führt.
Es fehlt nur der politische Wille zu einer unbürokratischen Lösung. Stattdessen beharrt die Stadtverwaltung entgegen ihrer bewährten früheren Praxis stur auf dem unnötigen Verbot.
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m.hormes@volksfreund.de

Contra

Von Jörg Pistorius

Ein paar Meter zu Fuß gehen!

Nein, es ist kein Grundrecht des Fußballfans, direkt am Stadion parken zu dürfen. Ja, es ist wahrhaftig nicht zu viel verlangt, auf dem Weg zur Eintracht ein paar Schritte zu Fuß zurückzulegen.

Eine Ausnahmeregelung für Fußballfans, auf Rad- und Gehwegen parken zu dürfen, ist geradezu absurd, denn es gibt keine logische Basis für eine solche Forderung. Die Stadt kann einem Zuschauer der Eintracht keine Sonderrechte einräumen, die anderen verwehrt bleiben. Der Gläubige, der die Messe im Dom besucht. Der in der City einkaufende Kunde. Sogar der gehbehinderte Rentner beim Arztbesuch: Sie alle müssen sich an die Straßenverkehrsordnung halten und können nicht einfach direkt vor ihrem jeweiligen Ziel parken. Die Regeln gelten auch für den Eintrachtfan.

j.pistorius@volksfreund.de

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