1000 Unterschriften

Das Thema "Stinkezüge" beschäftigt weiter die Betroffenen. Annemarie und Reinhard Simon aus der Ehranger Kapellenstraße geben nicht auf. Sie haben eine Unterschriftenaktion initiiert. Fast 1000 Menschen haben bis jetzt ihren Protest gegen die Bahn unterschrieben.

 Reinhard und Annemarie Simon haben etwa 1000 Unterschriften gegen die „Stinkezüge“ gesammelt, um auf der politischen Ebene etwas bewirken zu können. TV-Foto: Gabriela Böhm

Reinhard und Annemarie Simon haben etwa 1000 Unterschriften gegen die „Stinkezüge“ gesammelt, um auf der politischen Ebene etwas bewirken zu können. TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier-Ehrang. (gsb) Zusammen mit der ersten Unterschriftenaktion (damals 350 Unterschriften) gegen Bahnlärm, Feinstaub und Gestank haben das Ehepaar Simon und weitere Anlieger insgesamt fast 1000 Unterschriften gesammelt. Die Aktion war mitunter mühsam: Die Betroffenen klapperten Ehranger Geschäftsleute ab und baten um das Auslegen von Plakaten und Unterschriftenlisten, die auf eigene Kosten hergestellt worden waren. Noch immer sind in Apotheken, der Poststelle und manchen Geschäften Unterschriftenlisten ausgelegt - für Simons zählt jede Stimme. Sie sind dankbar, dass sich so viele Menschen ihrem Protest anschließen. Deshalb werden sie in ihren Bemühungen nicht nachlassen.Die Unterschriftenlisten sollen dem CDU-Bundestagsabgeordneten Bernhard Kaster offiziell übergeben werden. "Wir werden versuchen, auf der politischen Schiene weiterzukommen", sagt Reinhard Simon. Die mediale Aufmerksamkeit, die durch die Anliegerproteste entstanden ist, hat in Teilbereichen positive Folgen. "Es ist etwas leiser geworden", bestätigt Reinhard Simon. Wenn sich Lokführer an die von der Bahn versprochenen Anweisungen halten, seien die Lärm-Emissionen deutlich geringer. Das Thema "Stinkezüge", also mit Erz beladene schwere Züge, die Geruchsbelästigungen beim Bremsen auf der langen Gefällstrecke mit sich bringen, sei aber noch nicht ausgestanden. Von Bahnvertretern selbst haben die Anlieger nichts mehr seit Anfang November gesehen oder gehört. Messungen wegen der Feinstaubbelastungen dauern noch an. Nach Simons Recherchen gibt es Produktentwicklungen wie die des Leila-DG (leichtes und lärmarmes Drehgestell), die ein geräuscharmes Fahren ermöglichen würden. Doch die seien der Bahn wegen 20 Prozent höherer Kosten gegenüber Standardausrüstungen zu teuer, schreibt der Produktentwickler, Professor Markus Hecht von der TU Berlin, den Anwohnern. Dass auch die Geruchsbelästigungen mit dem neuen System deutlich geringer werden würden, "interessiert im Moment niemand außer Sie".

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