112 000 Module und eine Schafherde

Umweltministerin Margit Conrad hat gestern Mittag das Solarkraftwerk der Stadtwerke Trier im Industriepark Föhren per Mausklick offiziell in Betrieb genommen. Es ist die größte Freiluft-Solaranlage in Rheinland-Pfalz.

 Projektleiter Rudolf Schöller (rechts) erläutert Umweltministerin Margit Conrad die Funktionsweise der Solarmodule. Mit dabei (von links) Richard Groß (Initiative Region Trier), Bürgermeister Christoph Holkenbrink (Verbandsgemeinde Wittlich-Land), Landrat Günther Schartz, Stadtwerke-Vorstand Olaf Hornfeck und Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen. TV-Foto: Albert Follmann

Projektleiter Rudolf Schöller (rechts) erläutert Umweltministerin Margit Conrad die Funktionsweise der Solarmodule. Mit dabei (von links) Richard Groß (Initiative Region Trier), Bürgermeister Christoph Holkenbrink (Verbandsgemeinde Wittlich-Land), Landrat Günther Schartz, Stadtwerke-Vorstand Olaf Hornfeck und Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen. TV-Foto: Albert Follmann

Föhren. Gut, groß, zukunftsweisend - das waren die Attribute, die die Festredner am Freitagmittag anlässlich der offiziellen Inbetriebnahme der Solaranlage im Konferenzraum des Industrieparks Region Trier (IRT) in Föhren am häufigsten benutzten. Es sei ein guter Tag für die Sonnenenergie in Rheinland-Pfalz, bemerkte Umweltministerin Margit Conrad, Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen sprach von einem großen Tag für den Betreiber Stadtwerke Trier (SWT), und Landrat Günther Schartz von einem zukunftsweisenden Projekt für den Industriepark und die ganze Region. SWT-Vorstand Olaf Hornfeck bescheinigte den Beteiligten aus Politik, Wirtschaft und IRT ein "beherztes Engagement und eine vorbildliche Zusammenarbeit".

Die Festgäste konnten auf einem Film im Zeitraffer verfolgen, wie die 25 Hektar große Anlage mit ihren 112 000 Modulen entstanden ist. 30 Millionen Euro wurden hier investiert, der Strom reicht für 2400 Musterhaushalte und entlastet die Umwelt jährlich um 5000 Tonnen Kohlendioxid. Der Probebetrieb war im Dezember 2008 angelaufen. Morgen, Sonntag, können Interessierte von 11 bis 17 Uhr beim Tag der offenen Tür das Kraftwerk besuchen.

Alle Redner betonten die Wichtigkeit der Wertschöpfung von Energie aus der Region für die Region. "Wir brauchen die Energieversorger vor Ort. Mit ihrer Investition leisten die Stadtwerke einen Beitrag zum Klimaschutz und zur langfristigen Energieversorgung", sagte die Ministerin.

Oberbürgermeister Klaus Jensen hatte die Lacher auf seiner Seite, als er fragte, wer im SWT-Vorstand denn künftig für die unter den Modulen weidenden "lebenden Rasenmäher", die Schafe, zuständig sei? Dass die VG Schweich mit mehr als 100 Hektar Solarfläche und weiteren geplanten Anlagen eine Hochburg der Sonnenenergiegewinnung ist, machte Landrat Günther Schartz deutlich. Es bestehe auch Interesse, Weinbergsbrachen für diesen Zweck zu nutzen.

Mit einem Blick in die Historie machte SWT-Bereichsleiter Rudolf Schöller deutlich, dass die Stadtwerke Trier schon früh auf regenerative Energiequellen setzten - 1913 wurde ein Wasserkraftwerk in Leiwen in Betrieb genommen.

Schöller, der das Föhrener Projekt federführend betreute, sagte, man müsse aus der Geschichte lernen. In den 60er Jahren hätten viele geglaubt, Kernenergie sei unerschöpflich und könne alle Probleme lösen. Heute sei man schlauer und setze auf erneuerbare Energien wie Wasserkraft, Sonnenenergie und Biomasse.

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