12,8 Millionen Euro für 30 Baustellen

Trier · 12,8 Millionen Euro investieren die Stadtwerke Trier (SWT) in diesem Jahr in die Erneuerung ihres Leitungs- und Kanalnetzes - zwei Millionen Euro mehr als 2013. Zu den aktuellen Projekten zählen auch zwei "Altlasten" in Trier-Nord und Kürenz, die im vergangenen Jahr wegen Insolvenz der Auftragsfirma nicht abgeschlossen werden konnten.

Trier. Diese Nachricht dürfte die Bewohner von Brahms-, Gärtner- und Max-Brandts-Straße in Trier-Nord freuen: Auf den verwaisten Baustellen vor ihren Türen soll es bald weitergehen. Im Herbst 2013 sind die Bauarbeiter, die das Kanalnetz sanieren sollten, abgezogen - ihr Arbeitgeber, eine Tochter der Weiland-Gruppe (Irrhausen, Eifelkreis Bitburg-Prüm), hatte Insolvenz angemeldet.
Pech auch für die SWT als Auftraggeber: Erst 20 Prozent der Arbeiten waren erledigt. Normalerweise stünde das Vorhaben jetzt vor dem Abschluss. "Doch die Insolvenz hat uns um ein halbes Jahr zurückgeworfen. Wir mussten den Auftrag neu ausschreiben", erläutert SWT-Projektchef Rudolf Weiler (53). Jetzt sei wieder Land in Sicht: "Wir hoffen, dass es in zwei Monaten weitergeht." Ende des Jahres soll die Erneuerung des Kanalnetzes der Siedlung östlich des Moselstadions abgeschlossen sein.
Die Weiland-Insolvenz betrifft noch ein weiteres SWT-Projekt: Die Leitungserneuerungen in der Straße beim Hohlengraben (Stadtteil Kürenz) mussten schon vor Baubeginn abgeblasen werden. Nach der Neuausschreibung soll es in den kommenden Wochen endlich losgehen.
Insgesamt 12,8 Millionen Euro wollen die Stadtwerke in diesem Jahr für Leitungssanierungen ausgeben. Das sind zwei Millionen Euro mehr, als 2013 verbaut wurden. "Damit machen wir unsere Leitungsinfrastruktur sicher und fit für die Zukunft", betont SWT-Bereichsleiter Helfried Welsch (43). Eine Investition auch in die Region: Rund 70 Prozent des Auftragsvolumens kommt Firmen aus dem Großraum Trier zugute.
Kern der Sanierungsarbeiten bleibt wie gehabt das Kanalnetz (Gesamtlänge: 530 Kilometer). Für dieses Jahr stehen 33 Kilometer (Kosten: acht Millionen Euro) auf dem Programm; weitere 270 Kilometer sollen bis 2020 abgearbeitet werden.
Kanalerneuerung auf einer Strecke von 33 Kilometer - das klingt nach einer wahren Baustellenorgie mit langen Sperrungen und Verkehrsbehinderungen. Doch tatsächlich halten sich die Belastungen für Anwohner und Verkehrsteilnehmer in Grenzen: Nur 1,5 Kilometer müssen laut Rudolf Weiler in offener Bauweise (Gräben) saniert werden, "Den großen Rest erledigen wir in Inliner-Technik, also geschlossener Bauweise. Dazu sind nur punktuelle Straßenaufbrüche nötig."
Maroder Kanal in Ehrang


In der Ehranger Straße zwischen den Hausnummern 28 und 60 (360 Meter) wird sich aber das Freilegen von Leitungen nicht vermeiden lassen. Dort ist das noch aus der Zeit vor der Eingemeindung Ehrangs (1969) stammende Kanalnetz so marode "dass wir baldmöglichst handeln müssen". Bedeutet konkret: "Ab Juli geht\'s los, und Behinderungen werden sich nicht vermeiden lassen", ahnt Weiler.
An neuen Wasserleitungen sieht der SWT-Bauplan 2014 rund 4,5 Kilometer (1,8 Millionen Euro) vor; sieben Kilometer Gasleitungen schlagen mit 1,7 Millionen Euro und neun Kilometer Stromleitungen mit 1,5 Millionen Euro zu Buche.
Erneuert werden soll an insgesamt 30 Stellen im Stadtgebiet.
Ein "dicker Brocken" ist die hydraulische Sanierung des Kanals unter der Straße Zum Pfahlweiher (Trier-Feyen) auf einer Länge von 270 Metern. Auch dieses für den Herbst geplante Projekt im Zusammenhang mit der Erschließung des Baugebiets Castelnau wird sich auf den Verkehrsfluss auswirken.
Ein überraschendes Comeback auf der SWT-Projektliste erlebt die Loebstraße (Trier-Nord). Nachdem das städtische Ausbauprojekt dank der Zuschussbewilligung aus Mainz endlich in trockenen Tüchern ist (der TV berichtete), wird auch für die Stadtwerke die bereits vor Jahren vorgesehenen Erneuerungen von Gas- und Wasserleitungen wieder aktuell. "Wir machen sinnvollerweise gemeinsame Sache mit dem Stadt-Tiefbauamt", kündigt Weiler an. Im August soll es losgehen.Extra

Die Stadtwerke Trier (SWT) informieren betroffene Anwohner, bevor Bauprojekte starten. Falls dennoch Unklarheiten bestehen: Die zentrale SWT-Rufnummer für Baustellenfragen ist 0651/717-1623. rm.

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