Trier. Dass man einmal hundert Jahre alt wird, das wünschen sich viele, aber die wenigsten glauben auch daran, dass sie das Ziel wirklich erreichen. Auch Rakhil Estrin hätte sich nie vorgestellt, dieses Alter einmal zu erleben.
Doch in dieser Woche hat sie es geschafft. Estrin: "Ich weiß noch nicht genau, ob das gut oder schlecht ist. Wahrscheinlich ist es gut, aber noch besser wäre es natürlich, wenn ich auch noch gute Hände und Füße hätte."
Ein wenig hat das Alter dann doch seine Spuren bei der Hundertjährigen hinterlassen, aber auch nur körperlich. "Jetzt werde ich halt 120 Jahre, und dann können wir ja weitersehen", sagt das Geburtstagskind mit einem Lächeln auf den Lippen.
Wo den Leuten in Deutschland meistens die hundert Lebensjahre gewünscht werden, sind es in der jüdischen Kultur die 120 Jahre. Die gläubige Jüdin kam vor 13 Jahren mit ihrem Sohn aus der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku nach Trier.
Hier schätze sie vor allem, dass sie so viel Unterstützung und Pflege bekomme. Estrin: "Das weiß ich sehr zu schätzen. In Baku bekommt man diese Hilfe gar nicht."
Das war auch einer der Gründe, warum sie sich damals entschlossen hatte, nach Trier zu kommen: "Ich habe gehört, dass man hier sehr gut leben kann, und ich wollte nicht nach Israel, wegen der dortigen Hitze und dem ständigen Krieg." der