122 Realschulen plus

Kaum ist im Dezember das neue Schulgesetz verabschiedet worden, werden die ersten Pflöcke eingeschlagen. Am 1. August starten landesweit 122 Realschulen plus. Davon sind 31 Schulen neu, vier davon aus der Region Trier.

Mainz. Die Realschulen plus bieten den Abschluss der Berufsreife und der Mittleren Reife unter einem Dach an. Im ersten Schritt der Schulstrukturreform in Rheinland-Pfalz werden zum neuen Schuljahr 78 Regionale Schulen und 13 Duale Oberschulen automatisch zu Realschulen plus. Hinzu kommen 31 Umwandlungen von Haupt- oder Realschulen in eine Realschule plus. 47 Lehranstalten hatten sich beim Ministerium beworben, aber noch nicht alle erfüllten die Vor aussetzungen. Aus der Region Trier sind die Haupt-/Realschule Neumagen-Dhron, die Haupt-/Realschule Traben-Trarbach (beide Kreis Bernkastel-Wittlich), die Grund-/Haupt-/Realschule Neuerburg (Eifelkreis Bitburg-Prüm) und die Haupt-/Realschule Schweich (Kreis Trier-Saarburg) dabei.

Bis zum Schuljahr 2013/14 soll die Reform, bei der die unter sinkenden Schülerzahlen leidenden Hauptschulen im Land sukzessive verschwinden, abgeschlossen sein. "Ministerium und Schulaufsicht werden den Start der Realschulen plus eng begleiten und gemeinsam mit den Beteiligten vor Ort dafür sorgen, dass dieser Start erfolgreich verläuft", verkündete am Freitag in Mainz Bildungsministerin Doris Ahnen (SPD). Sie sieht "kein Problem" darin, dass Städte wie Trier zu Beginn noch nicht dabei sind. Die Schulentwicklungsplanung laufe vielerorts, "wir haben keinen Druck gemacht und machen auch keinen".

Rund die Hälfte der neuen Realschulen plus wird in der integrativen Form arbeiten. Sie unterrichten also im Klassenverband und differenzieren für die Bildungsgänge in einzelnen Fächern oder bilden frühestens ab der achten Klasse abschlussbezogene Klassen. Die andere Hälfte der Schulen wird in kooperativer Form geführt, dort werden nach der für alle verbindlichen gemeinsamen Orientierungsstufe (Klassen fünf und sechs) eigene Klassen für die Abschlüsse Berufsreife und Mittlere Reife gebildet.

Bildungsministerin Ahnen verweist auf die "guten Rahmenbedingungen". Es seien Klassengrößen von nur 25 Schülern vorgesehen. Zudem würden 37 Lehrerwochenstunden zugewiesen, davon seien 30 Stunden für den Pflichtunterricht vorgesehen. Jede Schule könne also sieben Wochenstunden für zusätzliche Förderprojekte oder zur Unterstützung einzelner Schüler einsetzen. Vor allem Schüler mit ausländischen Wurzeln oder lernschwache Schüler könnten gezielter unterstützt werden. Die Landesregierung will zu diesem Zweck 500 neue Lehrerstellen bis 2014 schaffen.

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