15 000 Volt, 20 000 Grad Celsius

Trier · Auch über vermeintlich ungenutzte Gleise führen gefährliche Oberleitungen

Trier (woc) Viele der Eisenbahnwagen und Loks, die auf den ansonsten ungenutzten Gleisen des ehemaligen Rangierbahnhofs Ehrang abgestellt sind, haben an ihren hinteren Ende Leitern. Dort können Arbeiter hinaufsteigen, etwa für Reparaturarbeiten. Für die Arbeiter gilt dann ein strenger Mindestsicherheitsabstand von drei Metern zu den Oberleitungen.
Denn auch über den ungenutzen Gleisen führen diese Strom. Und zwar 15 000 Volt und damit 65-mal mehr Spannung als eine normale Steckdose.
Abhängig vom Feuchtigkeitsgehalt der Luft, Kleidung und Schuhwerk kann bereits bei einem Abstand von zwei Metern zu der nicht isolierten Stromleitung ein sogenannter Lichtbogen entstehen.
Der Strom überwindet dabei den Luftwiderstand, der Mensch fungiert als Leiter, der Körper wird bis auf 20 000 Grad erhitzt.
Immer wieder passieren so schwerste und auch tödliche Unfälle.
Zwar ist das Ehranger Bahngelände nicht ringsum mit Warnschildern zugestellt. Aber an jedem Waggon und an jeder Lok hängen Warnhinweise: Ein roter Blitz, der einen Mann umwirft, symbolisiert die Gefahr.

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