150 000 Leute in der City

TRIER. Die Vorzeichen sind gut und die Erwartungen groß: Trier erlebt übermorgen voraussichtlich den besucherstärksten Andrang in der Geschichte seiner verkaufsoffenen Sonntage. Im Gegensatz zum 21. März sind diesmal auch die Kaufhäuser mit von der Partie.

Landesgartenschau, Abschluss der Heilig-Rock-Tage, feiertags-bedingter Mangel an Einkaufsmöglichkeiten am 1. Mai - besser können die Rahmenbedingungen für einen verkaufsoffenen Sonntag kaum sein. Das sah wohl auch der Karstadt-Betriebsrat so und gab bereits vergangene Woche den Segen zur Sonntagsöffnung. Da mochten dann auch die Arbeitnehmer-Vertretungen der beiden Galeria-Kaufhof-Warenhäuser in Simeon- und Fleischstraße nicht zurückstehen und zogen mit ihren Zustimmungen nach. Sehr zur Freude von Karstadt-Chef Thomas du Buy: "Der Kunde, der von weit außerhalb kommt, möchte aus allen Angeboten Triers wählen können. Wenn die ‚Kaufhöfe‘ nicht mitziehen würden, dann wäre das Attraktivitäts-mindernd. Wir müssen das Schiff gemeinsam auf Kurs halten." Wirtschaftsdezernentin Christiane Horsch stößt ebenfalls ins Patrioten-Horn: "Es ist wichtig, dass sich die Einkaufsstadt Trier in ihrer Gänze präsentiert. Ich bin hoch erfreut über die hohe Anzahl der teilnehmenden Betriebe." Die beziffert City-Initiative-Chef Hans Peter Schlechtriemen auf "nahe 100 Prozent" der rund 170 Mitgliedsfirmen. Am 21. März, dem ersten von vier verkaufsoffenen Sonntagen 2004 in Trier, seien es rund 80 Prozent der in der City-Initiative zusammengeschlossenen Betriebe gewesen. Weil am 2. Mai fast alle der nicht organisierten Geschäfte öffnen werden, blühen dem Kunden Shopping-Erlebnis und Auswahl wie sonst nur an traditionellen Mantelsonntagen Ende Oktober.Hoffen auf viele Kunden aus Luxemburg

Die Zahl der potenziellen Kunden dürfte jedoch höher liegen. So locken die (mit der City-Initiative partnerschaftlich verbandelte) Landesgartenschau und der Abschluss der Heilig-Rock-Tage einige Tausend Menschen zusätzlich nach Trier. Hans Peter Schlechtriemen rechnet mit "mindestens 120 000 bis 150 000 Menschen", die am Sonntag die Innenstadt bevölkern werden. Hans-Albert-Becker, Chef der Tourist-Information (TIT), teilt die positive Einschätzung: "Trier und Shopping sind am Sonntag absolut angesagt. Einige Hotels sind bereits ausgebucht. Aber für kurz Entschlossene gibt es immer noch freie Zimmer." Auch die TIT richtet sich auf Massenandrang ein: "Wir warten mit unserem vollen Stadtführungs-Programm auf und erweitern unsere Öffnungszeit um drei Stunden". Die TIT an der Porta ist übermorgen von 10 bis 18 Uhr geöffnet (sonst sonntags bis 15 Uhr). Die zeitlichen Möglichkeiten zur sonntäglichen Geschäftsöffnung sind begrenzt - laut Ladenschlussgesetz von frühestens 13 bis spätestens 18 Uhr. In diese fünf Stunden setzt der nicht eben boomende lokale Einzelhandel große Hoffnungen und rührt entsprechend die Werbetrommel, vor allem in Luxemburg. Kunden aus dem Großherzogtum lassen in Trier erfahrungsgemäß die Kassen besonders kräftig klingeln. Offenbar freut sich auch das Personal auf den Sonntag und die damit verbundenen Zuschläge: "Wir gehen am 2. Mai mit unserem kompletten Verkaufsteam an den Start. Alle haben sich freiwillig gemeldet", sagt Hans-Peter Schlechtriemen, von Beruf Geschäftsführer des Kaufhofs in der Sim.

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