Mehring. Der "Weinköniginnenkaffee" hat in Mehring seit elf Jahren Tradition. Der 2012 verstorbene Edi Schröder hatte damals dieses Beisammensein ins Leben gerufen. Die aktuelle Weinkönigin Lena I. (Endesfelder) hatte Schröder das Versprechen gegeben, das Treffen in diesem Jahr auf dem Weingut ihrer Familie durchzuführen. Nicht nur Lena, die noch bis zum Weinfest im Amt ist, stammt aus dem Gut. Auch Sarah I., heute 25 Jahre alt, war Ortsweinkönigin in den Jahren 2007/2008.
Alle Ortsweinköniginnen sind Mitglieder der Winzertanzgruppe Mehring. Das ist eine der Voraussetzungen, um gewählt zu werden. Außerdem muss eine Weinkönigin 18 Jahre und ledig sein. Lena ist als 60. Weinkönigin die Jüngste in der Kaffeerunde der Majestäten. "Ich studiere Weinbau und Oenologie. Zu meinen Aufgaben als Weinkönigin gehört es, Mehring und seine Weine über die Moselregion hinaus zu vertreten. Ich profitiere dabei auch für mein Studium, denn ich lerne andere Weine und Anbaugebiete auch über die Grenzen von Rheinland-Pfalz hinaus bis nach Luxemburg kennen", erzählt sie.
Mit Mina Dixius nahm eine der ersten Weinköniginnen, die damals noch Mosella hießen, an der Kaffeerunde teil. Sie ist 93 Jahre und zeigte beim Treffen ein Foto aus vergangener Zeit. "Ja, auch ich war mal so jung und schön", sagt sie mit einem Lächeln. "1936 wurde ich zum Weinkongress nach Berlin eingeladen. Übernachtung und Verpflegung waren bezahlt, und so konnte ich diese Fahrt mit nur 30 Mark in der Tasche antreten." Mina Dixius berichtet weiter: "Ich war sehr aufgeregt und hoffte, im großen Berlin alles richtig zu machen. Es war ein sehr schönes Erlebnis für mich und ich habe interessante Leute kennengelernt." Der von der Gemeinde organisierte Weinköniginnenkaffee, an dem auch Ortsbürgermeister Jürgen Kollmann teilnahm, ist für die Ehemaligen immer ein besonderer Nachmittag. Die Königinnen erinnerten sich bei Kaffee und selbst gebackenem Kuchen von Cordula Endesfelder und dem einen oder anderen Glas Wein gern an ihre Amtszeit. pitz