18. Mai: Balduin muss vom Sockel

Der Denkmalrettungs-Verein Trier-Gesellschaft und die Stadt erneuern gemeinsam den maroden Balduin-Brunnen. Den Beschluss fasste der Bau-Ausschuss des Stadtrats in seiner Sitzung am Dienstagabend einstimmig. Die Kosten betragen rund 300 000 Euro.

 Seit neun Jahren steht der Kurfürst auf dem Trockenen: Die Stadt wird mit Hilfe der Trier-Gesellschaft den maroden Balduin-Brunnen restaurieren und instandsetzen. TV-Foto: Roland Morgen

Seit neun Jahren steht der Kurfürst auf dem Trockenen: Die Stadt wird mit Hilfe der Trier-Gesellschaft den maroden Balduin-Brunnen restaurieren und instandsetzen. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. 25 000 Mark kostete der Bau des Balduin-Brunnens 1897. 112 Jahre später werden rund 300 000 Euro fällig, um das marode, aber historisch wertvolle Denkmal in der Nähe des Hauptbahnhofs zu retten. In den vergangenen Jahren waren mehrere Restaurierungs-Anläufe gescheitert. Weil die Stadt sich auch heute das Projekt im Alleingang nicht leisten kann und lediglich über einen Etat-Ansatz von 109 000 Euro verfügt, hilft die Trier-Gesellschaft maßgeblich. Der von Bürgern getragene Denkmalrettungs-Verein steuert 76 000 Euro aus eigenen Mitteln und aus einer laufenden Spendensammlung bei. Der Bund hat 75 000 Euro aus seinem Denkmalschutz-Programm zugesagt; außerdem werden 40 000 Euro vom Land erwartet.

Ziel ist es, das vor allem im Zweiten Weltkrieg stark beschädigte Brunnen-Denkmal zu restaurieren, instandzusetzen und ihm mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Das Projekt ist ein erster Schritt zu einem grenzüberschreitenden Balduinweg. Kurfürst Balduin von Luxemburg hat in seiner Regierungszeit von 1307 bis 1354 das Kurfürstentum Trier und damit die Großregion entscheidend geprägt.

Projekt soll bis Herbst abgeschlossen sein



Die Bronzefigur, die den Brunnen bekrönt, gilt als die wichtigste Darstellung des großen Mittelalter-Trierers.

Zunächst sollen Büsche und Sträucher gerodet und am 18. Mai der Bronze-Balduin per Kran vom Sockel gehoben und in eine Werkstatt gebracht werden. Bodenbecken, der reich verzierte Brunnenstock und die Brunnenschale müssen auseinandergebaut werden. Im Herbst sollen die gereinigten und ausgebesserten Einzelteile auf einem standfest hergerichteten Untergrund wieder zusammengefügt werden. Erstmals seit 2000 kann dann wieder Wasser zu Balduins Füßen sprudeln.

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