1800 Liter Heizöl laufen in Kanal

Ölunfall gestern in Brauneberg: Ein einen Tag zuvor gefüllter Tank kippte um, 1800 Liter Heizöl ergossen sich in die Kanalisation. Der größte Teil konnte gestern abgepumpt werden. Weder in die Mosel noch in die Kläranlage gelangte Heizöl.

 Gerd Conrad vor der Wand, durch die Öl sickerte. TV-Foto: Winfried Simon

Gerd Conrad vor der Wand, durch die Öl sickerte. TV-Foto: Winfried Simon

Brauneberg. (sim) In der Nacht zum Donnerstag, gegen 2 Uhr, wurde Gerd Conrad wach. Kein Lärm hatte ihn aus dem Tiefschlaf gerissen, sondern ein penetranter Ölgeruch. Conrad machte sich sofort auf die Suche nach der Ursache. In seinem Hof und im Keller sah er die böse Überraschung: Große Mengen Heizöl flossen über den Hof, in die Garageneinfahrt und schließlich in den Gully. Das Öl hatte sich durch die Wand zum Nachbaranwesen gedrückt, ferner durch die Kellerwände. Sofort benachrichtigte Conrad über Notruf die Feuerwehr. Innerhalb kürzester Zeit waren die freiwilligen Helfer der Feuerwehren aus Brauneberg, Kues und Noviand sowie Polizeibeamte aus Bernkastel-Kues vor Ort. Schnell war die Ursache des Ölunfalls gefunden. Auf der Terrasse des Nachbarn war ein Heizöltank umgekippt, der Tank riss auf, das Öl hatte sich zum größten Teil über einen Einlauf für Oberflächenwasser in die Kanalisation ergossen. Tags zuvor hatte der Hauseigentümer zwei 2000-Liter-Tanks befüllen lassen. Noch ist unklar, warum einer der Tanks mehrere Stunden später umkippte. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.Zum Glück gelangte kein Öl in die Mosel und auch nicht in die Kläranlage. Das Abwasserwerk der VG Bernkastel-Kues hatte noch in der Nacht Vorkehrungen getroffen und mehrere Pumpen abgeschaltet. Das Öl sammelte sich im Abwasserpumpwerk am Ortseingang von Brauneberg. Gestern Morgen pumpte eine Spezialfirma rund 20 000 Liter Öl-Wasser-Gemisch dort ab. Unterdessen berieten gestern Vertreter der Unteren und Oberen Wasserbehörde über weitere Maßnahmen. Auch ein Bodengutachter war vor Ort. Es wird unter anderem zu klären sein, ob Öl ins Erdreich gelangt ist, und der kontaminierte Boden entsorgt werden muss. Der Besitzer der Öltanks wollte sich gestern gegenüber dem TV nicht äußern, er war noch sichtlich von dem Unfall schockiert. Sein Nachbar Gerd Conrad hofft, dass sich der Gestank schnell verzieht. Conrad: "Der Geruch ist das Schlimmste. Man kann kein Fenster aufmachen."

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