20 Jahre nach dem rot-weißen Absperrband

Zemmer-Rodt · Ein Jugendstreich hat den Anstoß gegeben, einen Treffpunkt für die Jugendlichen der Gemeinde Zemmer-Rodt einzurichten. Seit 1993 besteht der offene Treff bereits. Er bietet Raum zu gemeinsamen Feiern, regt aber auch zum Engagieren an.

 Unter einem Dach im offenen Treff Rodt. Gründungsmitglieder und Aktive feiern das 20-jährige Bestehen. Vorne links: Thomas Reichert und Pater Ferdinand Kohn, die mit Peter Jank den Treff gegründet haben. TV-Foto: Lisa Bergmann

Unter einem Dach im offenen Treff Rodt. Gründungsmitglieder und Aktive feiern das 20-jährige Bestehen. Vorne links: Thomas Reichert und Pater Ferdinand Kohn, die mit Peter Jank den Treff gegründet haben. TV-Foto: Lisa Bergmann

Zemmer-Rodt. Schallendes Gelächter im Pfarrheim in Rodt: Zur Jubiläumsfeier des offenen Treffs haben die Aktiven jede Menge Bilder aus dem Archiv hervorgeholt und in einer Dia-Show zusammengestellt. Da kommt so manche Jugendsünde wieder ans Licht. Ferdinand Kohn, 1993 Pfarrer in der Gemeinde Zemmer-Rodt, erinnert sich noch gut an die Anfänge: "Der Anstoß war ein rot-weißes Flatterband." Das Band war quer über die Straße am Ortseingang gespannt. Ein Streich von Jugendlichen; die Schuldigen waren schnell ausfindig gemacht und zur Rede gestellt. "Danach war klar, die Jugendlichen wissen nichts mit sich anzufangen", sagt Kohn. Gemeinsam mit dem damaligen Pastoralreferenten Peter Jank und dem Pastoralpraktikanten Thomas Reichert gründete er daraufhin den offenen Treff Rodt. Auch einen eigenen Raum gab es im Pfarrheim. Seitdem treffen sich die Jugendlichen der Gemeinde regelmäßig dort, veranstalten Partys und machen Ausflüge. Und sie engagieren sich, zum Beispiel mit dem jährlichen Osterputz, bei dem sie Müll auf den öffentlichen Wegen und Plätzen aufsammeln. Das ist ganz im Sinn der Erfinder: "Der Treff schafft Bindung an den Heimatort", sagt Reichert. Und das auch über die Jugendzeit hinaus: "Viele der Ehemaligen kommen immer wieder und engagieren sich, selbst wenn sie längst woanders wohnen", sagt Kohn. Die erste Generation bestand aus 25 Jugendlichen, nicht nur von der Fidei. "Viele kamen aus Ehrang oder Quint zu uns. Der Treff hatte immer schon was Verbindendes, auch über Zemmer hinaus", erinnert sich Kohn. Nachwuchssorgen hat der Treff nicht. "Die Älteren haben den Treff immer an die Jüngeren übergeben", sagt Karin Stoffels. Sie betreut die Jugendlichen seit 13 Jahren. Das sei auch der Grund, warum sich die Einrichtung so lang halten konnte. "Für einen Sportverein sind 20 Jahre vielleicht nicht lang, für einen offenen Treff aber schon", sagt Pfarrer Kohn. Stoffels hat ihr ganz eigenes Erfolgsrezept für die Arbeit mit den Jugendlichen: "Viel Arbeit, viel Verständnis und man darf niemals vergessen, dass man selber auch mal jung war." lbe

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