200 Besucher beim ersten Sicherheitstag von Polizei und Stadt Trier

Trier · Beim Ersten Trierer Sicherheitstag haben die Stadt und das Polizeipräsidium Trier den Opferschutz in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. Umfassende Informationen verschiedener Hilfeeinrichtungen und Expertenvorträge standen auf dem Programm der Veranstaltung im Kurfürstlichen Palais.

Trier. Mit einem umfangreichen Informations- und Beratungsangebot starteten Oberbürgermeister Klaus Jensen und Polizeipräsident Lothar Schömann den Trie rer Sicherheitstag in der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion. Fünfeinhalb Stunden lang informierten Experten im Rokokosaal des Kurfürstlichen Palais über Aspekte des Opferschutzes.
Beim Markt der Möglichkeiten im Foyer erläuterten Opferschutzorganisationen und Hilfeeinrichtungen ihre Arbeit und boten konkrete Hilfe für Betroffene an. Rund 200 Besucher, darunter zahlreiche Polizeibeamte und viele Bürger, nutzten die Gelegenheit zur Information.
"Auch wenn die Rechte von Opfern in den vergangenen Jahrzehnten stetig erweitert wurden, wird weiterhin beklagt, dass Opfer im Strafverfahren viel zu wenig Berücksichtigung fänden", sagte Polizeipräsident Lothar Schömann in seiner Begrüßung. Mit dieser Veranstaltung wolle man den Blick auf den Opferschutz richten, die Rechte von Opfern in Strafverfahren beleuchten und Hilfemöglichkeiten vorstellen.
Markt der Möglichkeiten


So stellten auf dem Markt der Möglichkeiten zahlreiche Opferschutzorganisationen und Hilfeeinrichtungen ihre Arbeit vor. Der Weiße Ring, der Kriminalpräventive Rat der Stadt Trier, die Arbeitsgemeinschaft Frieden, das Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus Rheinland-Pfalz, die Interventionsstelle Trier und die Zentrale Prävention des Polizeipräsidiums Trier informierten und boten auch konkrete Hilfeleistungen für Betroffene an.
Seit dem 1. Juli hat das Polizeipräsidium Trier mit einer hauptamtlichen Opferschutzbeauftragten auch eine direkte Ansprechpartnerin. Polizeipräsident Lothar Schömann stellte dem Publikum die Polizeioberkommissarin Jennifer Schmidt vor, die diese Aufgabe wahrnimmt. "Die Polizei hat seit vielen Jahren ihre Präventionsarbeit ausgeweitet mit dem Ziel, Straftaten und damit Opferwerdung zu reduzieren. Opferschutz ist fester Bestandteil polizeilicher Arbeit", sagte Schömann.
Beeindruckend waren die Schilderungen der Berliner Autorin Susanne Leinemann, die 2010 in Berlin von Jugendlichen überfallen und lebensgefährlich verletzt worden war. Professor Mark Zöller von der Uni Trier erläuterte den Opferschutz im Strafverfahren. Die Problemstellungen rechtsmedizinischer Begutachtungen kindlicher Opfer von Straftaten stellte Dr. Verena Héroux, Rechtsmedizinerin an der Uni Mainz, vor. Karl-Heinz Weber, Polizeipräsident in Mainz und Landesvorsitzender des Weißen Rings, erläuterte die Arbeit seiner Hilfsorganisation.
Den Täter-Opfer-Ausgleich thematisierten Staatsanwalt Benjamin Gehlen von der Staatsanwaltschaft Trier und Elke Hoffmann von der AG Starthilfe Trier. Dr. Birgit Albs-Fichtenberg von der Trauma-Ambulanz des Trierer Brüderkrankenhauses stellte die Möglichkeiten der klinischen Opferhilfe dar. Dr. Peter Locher vom St. Elisabeth Krankenhaus Wittlich ging auf das Thema klinische Opferhilfe nach Sexualdelikten ein. red
Extra

Vor 20 Jahren konstituierte sich der Kriminalpräventive Rat der Stadt Trier. Oberbürgermeister Klaus Jensen und Polizeipräsident Lothar Schömann haben aus diesem Anlass vereinbart, künftig jährlich einen Trierer Sicherheitstag zu einem bestimmten Schwerpunkt zu organisieren. Die Idee wird durch eine Kooperation mit den Trierer Justizbehörden, der Bundespolizeiinspektion, Uni, Hochschule, Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammer, Agentur für Arbeit und City-Initiative Trier unterstützt. red

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