200 Besucher kosten 100 Weine

Mertesdorf · 200 Weinfreunde sind der Einladung des Ruwer-Riesling e. V. zur Jungweinprobe nach Mertesdorf gefolgt. Ihre Aufgabe: 100 Weine des Jahrgangs 2012 probieren, bewerten und natürlich vor allem genießen.

 Weinfreunde aus dem Ruwertal und darüber hinaus probieren, was die Winzer aus den Trauben 2012 gekeltert haben. TV-Foto: Dietmar Scherf

Weinfreunde aus dem Ruwertal und darüber hinaus probieren, was die Winzer aus den Trauben 2012 gekeltert haben. TV-Foto: Dietmar Scherf

Mertesdorf. Gegen 18 Uhr herrscht bereits viel Betrieb im Bürgerhaus Mertedorf. Rund 200 Gäste freuen sich auf die offizielle Präsentation des frisch abgefüllten neuen Jahrgangs. Die Winzer präsentieren 100 Weine. Die Winzer und Fachleute Wolfgang Mertes und Thomas Ambré, beide aus Waldrach, sind sich einig: "Wir haben im letzten Jahr leichte und fruchtbetonte Weine geerntet." Weil die Ernte fast bis Allerheiligen ging, hätten alle Weine einen ausgesprochen mineralischen und gut schmeckenden Ton, erklärt Ambré.
Unabhängige Experten hatten vor der Jungweinprobe die Weine probiert und als sehr gut befunden. Sie lobten das "außergewöhnliche Qualitätsniveau". Die Besucher sprachen von frischen, spritzigen, eleganten, filigranen, fruchtigen und brillierenden Weinen wie sie typisch für die Ruwer seien.
Ruwerweinkönigin Julia Steffes, ihre Prinzessin Elisabeth Carduck und der Vorsitzende des ausrichtenden Ruwer-Riesling e. V., Frank-Stefan Meyer, sind von den Produkten der Winzer begeistert. Meyer sagte: "Der Jahrgang hat unsere Winzer wieder vor eine große Herausforderung gestellt, die sie bestens gemeistert haben." Mertes und Ambré erzählen von den Problemen des Jahrganges. "Von der Pilzkrankheit Botrytis, einem parasitischen Schlauchpilz, der auf unreifen Trauben die Roh- oder Sauerfäule hervorruft, abgesehen, gab es auch witterungsbedingte Probleme." Frost am Jahresanfang und vor allem die Spätfröste im Mai hätten wesentlich zu einem dezimierten Ertrag beigetragen. Ambré bedauert: "Im August kamen dann die Wildschweine, Rehe und eine Unmenge von Vögeln, die sich an unseren süßen Trauben labten." Die Fachleute sprechen von rund 50 Prozent Ernteverlust in einigen Lagen beim Rieslingwein. Beim Spätburgunder sei der Verlust noch höher gewesen, erklärte Mertes. Ambré: "Die Kosten sind für uns bei wesentlich geringeren Mengen gleich geblieben. Das hat natürlich zur Folge, dass die Weinpreise steigen werden." dis
Extra

Weitere Termine des Ruwer-Riesling e. V.: 9. bis 12. Mai: Tage der offenen Weinkeller in Kasel und Waldrach. 19. Mai: Ruwertaler Frühling in den Weinbergen zwischen Kasel und Mertesdorf. 7. Juni: große Vergleichsweinprobe im Bürgerhaus in Kasel. dis

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