200 Meter bis in den Karton

Ihr esst bestimmt so gerne Pizza wie Lucky. Aber wisst ihr, dass die meisten Tiefkühlpizzen, die in Deutschland gegessen werden, direkt in unserer Nähe gebacken werden? Bei Dr. Oetker in Wittlich. Dort hat Lucky sich alles genau erklären lassen.

Wittlich. Riesig ist das Werk in Wittlich-Wengerohr direkt am Hauptbahnhof. Mehr als 1000 Menschen sorgen hier rund um die Uhr dafür, dass die Supermärkte immer genug Tiefkühlpizza haben. Nicht nur die deutschen. Dr. Oetker liefert 35 Sorten, von der einfachen "Margherita" bis zu "Indisch" mit Huhn und Curry, nach ganz Europa - selbst in die Heimat der Pizza, nach Italien.

Eine Million der belegten Fladen werden hier jeden Tag gebacken. Würde die Produktion einer Woche aneinandergelegt, wäre das eine Pizzastraße von Wittlich bis nach Italien, im Jahr sogar eineinhalbmal um die ganze Welt.

Werksleiter Eckhard Knoll hat Lucky genau gezeigt, wie eine Tiefkühlpizza gemacht wird. Eigentlich wie in eurer Lieblingspizzeria. Doch bevor es zu einer der sechs Backstraßen geht, muss Lucky seine Hände desinfizieren, einen Kittel, Haube und Überschuhe anziehen.

"Das Wichtigste an der Pizza ist der Boden", erklärt Knoll. Dafür rieseln Mehl - täglich fünf Tankzüge voll - Wasser, Öl, Hefe und Salz in einen großen Behälter. Das geht vollautomatisch, wie das meiste bei Deutschlands größtem Pizzabäcker. Dann machen sich riesige Knethaken ans Werk.

Aus dem Teig werden Ballen geformt, die in kleine Backbleche, die Pizzateller, gepresst werden. Danach muss der Teig bei 35 Grad gären (wie Hefeteig "geht", hat Lucky beim Weckmann erklärt), das passiert in einer beheizten Spirale. Denn alles läuft auf einem Fließband. Deshalb ist der Backofen auch über 20 Meter lang. Bei mehr als 200 Grad wird der Pizzaboden zwei bis drei Minuten vorgebacken.

"Ohne Menschen geht es nicht", sagt Knoll. Deshalb prüfen Mitarbeiter, ob die Böden knusprig gebacken und rund sind. Was nicht gut genug ist, sortieren sie aus.

Dann geht es in die "Belegung". Kühl ist es hier. Denn alle Zutaten kommen frisch auf den Pizzaboden. Zuerst wird Tomatensoße- zwei Tankzüge voll am Tag - auf die Fladen gespritzt, dann Käse darüber gestreut. Zum Schluss wird der Belag, Salami, Mozzarella, Thunfisch, Gemüse oder Früchte, verteilt. Mitarbeiter kontrollieren, dass alle Pizzen gleich dick belegt sind - zum Beispiel genau sieben Scheiben Salami. Fehlt eine, legen sie die per Hand drauf. Nun werden Kräuter darüber gerieselt -und fertig ist die Pizza - nun ja, zumindest fast fertig. Denn sie muss noch schockgefrostet werden. Das passiert in einem Spiralfroster bei minus 35 Grad.

200 Meter hat die Pizza nun im Werk zurückgelegt. Bevor sie in den Karton kommt, wird sie in Folie eingeschweißt, "damit die Salami-Scheiben nicht herunterfallen", verrät Knoll. Noch eine Sichtkontrolle, und eine Maschine schiebt die Pizza in einen offenen Karton. Der wird zugeklebt und auf Paletten gestapelt. "Das muss alles ganz schnell gehen", sagt der Werksleiter, "denn die Ware darf nicht antauen." Gabelstapler bringen die Paletten in riesige Tiefkühllager. Von dort fahren Kühlwagen die Pizza in die Supermärkte.

Wisst ihr, welche die Lieblingspizza der Deutschen ist? Genau: Salami. Lucky wünscht "guten Appetit". "Wie funktioniert eigentlich...?" - Lucky soll euch eine Frage beantworten, die euch unter den Nägeln brennt? Nur zu: Schreibt eine E-Mail an lucky@volksfreund.de

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