2000 Jahre Geschichte werden bei ihm lebendig

Mehring · Er spricht Latein und Altgriechisch, kennt sich aus mit der Geschichte der alten Römer. In seinem Heimatort Mehring gibt Pensionär Wolfgang Thelen sein umfangreiches Wissen an die Touristen weiter - unter anderem bei Führungen durch die römische Villa Rustica.

 Lehrer mit Leib und Seele: Wolfgang Thelen führt durch die Geschichte der römischen Villa in Mehring. TV-Foto: Renate Pitzing

Lehrer mit Leib und Seele: Wolfgang Thelen führt durch die Geschichte der römischen Villa in Mehring. TV-Foto: Renate Pitzing

Mehring. Wolfgang Thelen ist in seinem Wohnort bekannt als Fachmann in Sachen Römervilla, als Wanderführer und Vereinsvorsitzender von "Marnigum - us Duaref" (Mehring unser Dorf). Als ehemaliger Lehrer für Französisch, Geschichte und Sport am Gymnasium nutzt Thelen sein Wissen um die Vergangenheit. Mit viel Engagement bringt er es ein, um den Besuchern der 2300-Seelen-Gemeinde an der Mosel das Leben der Römer vor fast 2000 Jahren nahezubringen.
Vor 63 Jahren kam der heute 66-Jährige mit seinen Eltern aus der Eifel nach Mehring. Sein Vater übernahm hier die Stelle des Försters und der Sohn besuchte später das Gymnasium in Trier.
Menschen Ganz nah



Dort lernte er unter anderem Latein, Französisch und Altgriechisch. Die Verbindung dieser alten Sprachen mit der römischen Kultur und der Geschichte Triers als römisches Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum war für Thelen der Grund, Geschichte zu studieren.
Als rüstiger Pensionär gibt er sein Wissen jetzt an Besucher des Moselorts weiter - zwischen Ostern und Ende Oktober zum Beispiel bei Führungen an der römischen Villa bei Mehring. "Dort bekommen die Touristen so manch Interessantes zu hören", erzählt der Familienvater.
Die Tätigkeit als Touristenführer ist aber nur eine von vielen Aktivitäten des 66-Jährigen. Als einer der sieben Wanderführer ist er regelmäßig mit Urlaubern in der Mehringer Schweiz unterwegs.
Dort kennt er jeden Weg und jeden Stein und weiß die Geschichte aufleben zu lassen. Thelen setzt sich außerdem für den Erhalt des Moselfränkischen ein. Der Verein "Marningum - us Duaref", dessen langjähriger Vorsitzender Thelen ist, veranstaltet Mundartabende, um den Dialekt am Leben zu erhalten und ihn an die junge Generation weiterzugeben.
Der aktive Senior, der sein Leben lang vom Sport begeistert war, hält sich immer noch fit. "Mittlerweile haben die sanfteren Varianten, wie Wandern und Gymnastik, den Laufsport abgelöst", erzählt er.
Wolfgang Thelen ist seit 38 Jahren mit seiner Frau Elisabeth verheiratet, hat zwei Kinder und einen Enkel.
Freizeit im Wingert


Die Tochter ist in seine Fußstapfen getreten und Lehrerin geworden. Seine Freizeit verbringt der Mehringer auch gern - wie sollte es in dieser Umgebung anders sein - im Wingert.
Er arbeitet regelmäßig im Weinberg seiner Schweigermutter. "Wegen ihres hohen Alters kann sie die Arbeit auf einem halben Hektar nicht mehr bewältigen", sagt der 66-Jährige.

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