2000 Weinfreunde gehen auf die Riesling-Reise

Gäste aus aller Welt haben die Premiere von "Mythos Mosel - eine Riesling-Reise" erlebt. Entlang der Moseletappe Piesport-Thörnich boten 50 zwischen Koblenz und der französisch-luxemburgischen Grenze beheimatete Weingüter an, 300 Weine zu verkosten.

 Gäste aus aller Welt schauten im Trittenheimer Weingut Ansgar Clüsserath zur Premiere von Mythos Mosel vorbei. Hier schenkt Eva Clüsserath Besuchern aus Köln ein. TV-Foto: Ursula Schmieder

Gäste aus aller Welt schauten im Trittenheimer Weingut Ansgar Clüsserath zur Premiere von Mythos Mosel vorbei. Hier schenkt Eva Clüsserath Besuchern aus Köln ein. TV-Foto: Ursula Schmieder

Piesport/Thörnich/Trittenheim. Das Ziel, Qualität und Vielfalt zu präsentieren, ist der Gemeinschaftsinitiative (siehe Extra) geglückt. Die Premiere von "Mythos Mosel - eine Riesling-Reise" war ein Riesenerfolg. An zwei Tagen probierten etwa 2000 Weinfreunde 300 Weine von Mosel, Saar und Ruwer. Und das in sechs nur 20 Kilometer voneinander entfernten Orten: Thörnich, Klüsserath, Leiwen, Trittenheim, Neumagen-Dhron und Piesport.
Dort nahmen 20 Weingüter an der unkonventionellen Jahrgangspräsentation von insgesamt 50 Weingütern zwischen Koblenz und der französisch-luxemburgischen Grenze teil. Gastronomen boten dazu Gerichte von regionaltypisch bis zur Sterneküche an, und ein Bus brachte die Besucher von Ort zu Ort.
Winzer Reinhold Haart (Piesport) war begeistert. "Was hier initiiert wurde, ist richtig gut", freute er sich vor allem über "die vielen jungen Leute". Diese Zielgruppe hatte Mythos Mosel besonders im Blick.
Auch im Trittenheimer Weingut Ansgar Clüsserath war laut Eva Clüsserath schon am Samstag "richtig viel los". Ihre Erwartungen seien übertroffen worden, "und es war ein interessiertes Publikum". Darunter Gäste aus Deutschland, den Niederlanden, Norwegen und Chile.
Die Skandinavier waren beeindruckt von der "spannenden" Riesling-Weinprobe. Ebenso Thomas Kruck aus Köln: "Ganz toll, wunderbar, unsere Erwartungen wurden voll und ganz erfüllt." Nach Trittenheim und Leiwen, wo sieben Häuser offen hielten, schaute er in Klüsserath vorbei. Dort waren wie in Thörnich je zwei dabei, in Trittenheim und Piesport je vier und in Neumagen-Dhron eines: das "Pinot Projekt Viehauser/Twardowski" mit Gast-Winzern aus Briedel und Kesten im Restaurant Lekker.
Markus Tebelmann und Sina Tomaszewski ermutigten, die von den Entfernungen überschaubare Veranstaltung fortzuführen: "Das hat Potenzial, vor allem, weil die Verbände das zusammen machen." Die von den Winzern erstellte Internetseite ( <%LINK auto="true" href="http://mythos-mosel.de" class="more" text="mythos-mosel.de"%> ) sollte aber um Teilnehmer und Busfahrplan ergänzt werden.
Antje Kruft aus Veldenz bezeichnete die Premiere als "gelungene Veranstaltung". Sie war unterwegs mit der Klagenfurterin Eva Kummer, die es erstaunlich fand, dass sie mit einer 25-Euro-Tageskarte auch teure Spitzenweise probieren konnte.
Für die veranstaltenden Winzer versichern die Moseljünger Matthias Meierer (Kesten) und Thomas Ludwig (Thörnich), "mehr als zufrieden" zu sein. Matthias Meierer spricht von einer "durchweg positiven Stimmung" der Kollegen, die statt der von ihm geschätzten 2000 nur etwa 1000 Gäste erwartet hätten. Er geht daher in den nächsten Jahren von weiteren Mythos-Reisen aus: "Die Motivation ist da." Ebenso wie Ludwig, der von "extrem positiven" ersten Reaktionen berichtet. urs
Extra

Eine treibende Kraft der Gemeinschaftsinitiative sind die Moseljünger zusammen mit dem Verband der deutschen Prädikatsweingüter (VDP), dem Bernkasteler Ring, dem Klitzekleinen Ring und nicht in Verbänden vertretenen Weingütern. "Die Region schließt sich zusammen und stärkt ihr Bild", sagt Ansgar Schmitz, Geschäftsführer der Gebietsweinwerbung Moselwein. Sie unterstützt die Winzer, die auf die "Moselochsen-Debatte" reagierten, ausgelöst von FAZ-Redakteur Jakob Strobel y Serra. Nach geballter Kritik, der Artikel verunglimpfe die Winzer, nutzten sie ihn, um die Mosel ins rechte Licht zu rücken. urs

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