21-Jähriger greift bei Schlägerei am Trierer Hauptbahnhof ein und wird selbst verletzt

Trier · Ein 21-jähriger Bundeswehrsoldat hat Zivilcourage gezeigt und bei einer Schlägerei am Trierer Hauptbahnhof, an der vier Menschen beteiligt waren, eingegriffen. Dabei wurde er selbst verletzt. Die Polizei sucht nun Zeugen.

21-Jähriger greift bei Schlägerei am Trierer Hauptbahnhof ein und wird selbst verletzt
Foto: Sebastian Klipp

Ein 21 Jahre alter Bundeswehrsoldat war am vergangenen Sonntagabend, 29. November, gegen 22.40 Uhr in ziviler Kleidung auf der Zugfahrt in die Gerolsteiner Kaserne. Im Trierer Hauptbahnhof musste er umsteigen und wurde dabei zunächst Zeuge und dann Opfer einer gefährlichen Körperverletzung. Auf dem Weg zum Gleis 10 Nord in der Nähe des Fahrkartenautomaten am Durchgang zum Busbahnhof beobachtete er, dass drei Männer auf einen anderen einschlugen. Um dem Opfer zu helfen, zeigte der Soldat Zivilcourage und schritt ein. Seine verbalen Aufforderungen an die Schläger, sofort aufzuhören, halfen nicht. Im Gegenteil: Unvermittelt schlug einer der Täter dem Soldaten mit der Faust ins Gesicht.

Der Soldat versuchte weiterhin zu schlichten, geriet aber immer stärker in die Fänge der Schläger. Schließlich wurde er zu Boden gebracht, wo er sich nur noch selbst vor weiteren Tritten schützen konnte. Dabei erlitt er Prellungen an den Rippen, an der Hand und Schürfwunden am Arm. Auch der zuerst Angegriffene erlitt Verletzungen. Nachdem die Täter von ihren Opfern abgelassen hatten, verschwanden sie lachend in Richtung der Gleisanlagen.
Das zuerst angegriffene Opfer ist kein Deutscher. Nähere Angaben wollte die Bundespolizei aber nicht machen. "Wir können noch nicht sagen, ob es bei dem Angriff einen rechtsradikalen Zusammenhang gab", sagt Bundespolizei-Pressesprecher Rudolf Höser. "Wir ermitteln in alle Richtungen." Die Bundespolizei gab den Fall "aus ermittlungstaktischen Gründen" erst am Mittwoch bekannt. Zu den Hintergründen dieser Taktik wollte der Sprecher ebenfalls keine Angaben machen.

Der Soldat beschreibt die Täter so: Einer war etwa 20 bis 25 Jahre alt, 170 bis 175 Zentimeter groß, blonde Igelfrisur, normale Figur, bekleidet mit einer dunkelblauen Jeans, knöchelhohen Boots, er sprach Deutsch mit ortsüblichem Dialekt. Ein weiterer Täter könnte ebenfalls 20 bis 25 Jahre alt sein, etwa 180 Zentimeter groß, normale Statur, schwarze, gegelte, unordentliche Frisur, deutschsprachig, bekleidet mit Jeans, dunklen Turnschuhen und einer schwarzen Daunen-Winterjacke mit dem Logo "Lonsdale" auf der Rückseite. Der dritte Täter gleichen Alters, etwa 180 Zentimeter groß, deutschsprachig, normale Statur, auffälliger Schriftzug auf der rechten Handinnenfläche und ein Tunnelohrring im rechten Ohr, bekleidet mit Jeans, Sweatshirt mit Kapuze, mit einem nach hinten ausgerichteten Basecap.

Die Bundespolizei fragt: Wer kann Hinweise zum Ablauf der Straftat machen? Wer kennt Personen, auf die die Täterbeschreibungen zutreffen? Hinweise an die Bundespolizei Trier unter Telefon 0651/43678-0 oder an die kostenfreie Servicerufnummer unter 0800/6888000.

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