Corona-Pandemie 21 Neuinfektionen am Wochenende in Trier und Trier-Saarburg – Infizierter geht zur Arbeit und auf Kneipentour

Trier · Erneut ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Corona-Virus am Wochenende deutlich gestiegen. Nach zwölf Fällen am Samstag (sieben aus Trier; fünf im Kreis Trier-Saarburg) hat das Gesundheitsamt am Sonntag neun weitere Neuinfektionen (zwei Trier; sieben Kreis) gemeldet.

21 Neuinfektionen am Wochenende in Trier und Kreis Trier-Saarburg - Infizierter geht zur Arbeit und auf Kneipentour
Foto: Fritz-Peter Linden

Viele Verdachtsfälle seien noch in der Abklärung.

Im Hinblick auf die Vorfälle vom Wochenende – unter anderem mit einer von der Polizei aufgelösten, unangemeldeten Party, sagt der Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe: „Ich kann nur dringend gerade an die jungen Menschen in der Stadt appellieren: Die Pandemie ist nicht vorbei. Wenn sich die Fallzahlen stark ausbreiten, ist das für die Risikogruppen der älteren Menschen und der Menschen mit Vorerkrankungen eine große Gefahr. In dieser Situation Partys ohne Hygienevorkehrungen zu feiern, ist unsolidarisch und unverantwortlich.“ Dieser Appell gelte aber ausdrücklich auch für Reiserückkehrer und auch Menschen aller anderer Altersgruppen.

Als abschreckendes Beispiel nennt Leibe den Fall eines Infizierten, der laut Gesundheitsamt trotz Atemwegssymptomen noch mehrere Tage in einer Trierer Gemeinschaftseinrichtung zur Arbeit ging und sogar eine Kneipentour machte. Leibe: „Mit so einem Verhalten gefährdet man seine Mitmenschen.“

Seit dem 11. März ist die Zahl der nachweislich mit dem Corona-Virus infizierten Personen auf 696 (255 in der Stadt Trier und 441 im Landkreis Trier-Saarburg) gestiegen. 71 Personen gelten aktuell als infiziert (33 im Landkreis und 38 in der Stadt Trier). Fünf Patienten befinden sich in stationärer Behandlung. Die 7-Tage-Inzidenz liegt aktuell bei 18,1 im Landkreis und 27,9 in der Stadt Trier.

Sorgen bereiten auch dem Gesundheitsamt Meldungen von privaten Feiern sowie die deutlich steigenden Infektionszahlen in Luxemburg und dem benachbarten Kreis Bitburg-Prüm. Sollte die 7-Tage-Inzidenz mehrere Tage bei 35 liegen, tritt die nächste Stufe des Warn- und Aktionsplans des Landes Rheinland-Pfalz in Kraft. Das würde möglicherweise erneute Einschränkungen unter anderem in Schulen, der Gastronomie und bei Sportveranstaltungen bedeuten sowie eine Ausweitung der Maskenpflicht. Oberbürgermeister Leibe appelliert an die Bevölkerung: „Gemeinsam sollten wir versuchen, das zu verhindern, indem wir das Infektionsgeschehen mit Vernunft, Achtsamkeit und Solidarität im Griff behalten. Bitte halten Sie sich an die Regeln!“

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